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25. April 2015

2 gleichwertige Mannschaften kämpften auf hohem Niveau um den Sieg

Frauen Bezirksliga A: HSG Ederbergland : HSG Zwehren/Kassel II 21:24 (13:15)

Die Damen der HSG Ederbergland haben in ihrem letzten Heimspiel der Saison der bereits als Meister und Aufsteiger feststehenden Oberliga-Reserve der HSG Zwehren zwar die Stirn geboten, am Ende den erhofften und durchaus möglichen Coup allerdings verpasst. In dem in der ersten Halbzeit hochklassigen und später umkämpften, spannenden Spitzenspiel stand vor erneut prächtiger Kulisse in der Frankenberger Großsporthalle der Edertalschule am Ende nicht nur die 21:24-Niederlage, sondern auch die Erkenntnis, dass hier die beiden besten A-Klasse-Teams der aktuellen Saison aufeinander getroffen waren. Die Niederlage ging letztlich allein aufgrund der höheren individuellen Klasse der Zwehrenerinnen in Ordnung, war aber doch vermeidbar, denn vor allem die Chancenverwertung spielte an diesem Abend die entscheidende Rolle. Ausschlaggebend für die Niederlage war neben dem deutlich schlechteren Spiel über den Kreis vor allem die Tatsache, dass Zwehren das Torhüterduell klar für sich entschied, weil die HSG-Spielerinnen, vor allem von der Rechtsaußen-Position und vom Siebenmeterpunkt, zu häufig an der gegnerischen Torhüterin scheiterten und jegliche Cleverness im Torabschluss vermissen ließen.

Das Spiel begann zunächst ausgeglichen, Anja Reichert-Wilhelm und Katharina Althaus brachten die HSG zweimal in Führung, Zwehren glich jeweils im Gegenzug aus. Doch in der Folge zog Zwehren auf 6:2 davon, da sie vor allem im Eins-gegen-Eins überlegen waren und ihre Kreisläuferin toll in Szene setzen konnten, wenn sich die HSG-Abwehr zu weit aus dem Deckungszentrum rauslocken ließ. Auf der Gegenseite wurde teils verfrüht abgeschlossen und das Fehlen der erkrankten Mittelspielerin Manja Winter machte sich bemerkbar, da gegen die sehr offensive Vorgezogene der Zwehrenerinnen zunächst zu wenig Druck entwickelt wurde und die sich bietenden Räume auf den Halbpositionen nicht genutzt wurden. HSG-Trainer Christian Graf war so zu einer frühen Auszeit und einigen Umstellungen gezwungen, in der Folge stabilisierte sich der HSG-Angriff auch und es konnten einige schön herausgespielte Tore erzielt werden. In der Abwehr fehlte es aber bis zum 5:10 nach rund 15 Minuten weiter am Zugriff und auch Torhüterin Annika Bemfert bekam keine Hände an den Ball, sodass sie von Gitta Schäfer ersetzt wurde. Das war auch das Signal für eine famose Aufholjagd der HSG, die wurfgewaltig von Hannah Porsch eingeleitet wurde und mit 4 Toren in Folge zum 11:11-Ausgleich in der 23. Minute führte. Die auch in der Abwehr überzeugende Ina Schumann traf dabei zweimal ausgebufft gegen die verdutzten Zwehrenerinnen, die nun auch konditionell angeschlagen wirkten. Im Gegensatz zur homogenen Heimmannschaft, in der sich am Ende wieder 10 Feldspielerinnen in die Torschützenliste eingetragen haben sollten, konnte Zwehren nämlich nur eingeschränkt wechseln und spielte fast durchgängig mit der ersten Sieben. Die HSG hielt das Tempo weiter hoch und kam über Caro Hirt und Nadine Horsel zu zwei schönen Gegenstoßtreffern, verpasste allerdings erneut in Führung zu gehen, weil die Zwehrener Spielertrainerin Rohde mit Einzelaktionen dagegenhielt. Drei Minuten vor der Pause stand es also 13:13 und die HSG war die bessere Mannschaft, die aber vergaß nach schönen Spielzügen auch die Tore zu machen. Zwehren war dagegen eiskalt und ging etwas glücklich mit einer 15:13-Führung in die Halbzeit.

Die HSG hatte sich für den zweiten Durchgang viel vorgenommen und doch ging der Schuss erst mal nach hinten los. Statt Ausgleich hieß es plötzlich 13:17, da Celina Schäfer zweimal von Rechtsaußen frei vergab, während Zwehren vor allem nach Einzelaktionen wuchtig traf. Zwehren hatte in der Abwehr nun auch auf 6:0 umgestellt und war zunehmend bemüht, das Tempo aus dem Spiel zu nehmen, was auch recht gut gelang. Die eher defensive Ausrichtung der gegnerischen Abwehr kam aber vor allem Hannah Porsch entgegen, die zwei schöne Tore machte. Als Ina Schumann dann auch endlich den ersten Siebenmeter nach zuvor zwei Fahrkarten der etatmäßigen Schützinnen verwandelte, war die HSG in der 42. Minute wieder auf 17:19 herangekommen. Die Partie wurde nun zerfahrener und einige Hinausstellungen waren auch Zeugnis der zunehmenden Härte. Richtig profitieren konnte davon allerdings keine Mannschaft, Zwehren behielt die Ruhe im Angriff und die HSG versuchte weiter durch hohes Tempo zum Erfolg zu kommen. Leider verweigerte Caro Hirt zweimal den Tempogegenstoß und zog in aussichtsreicher Position zurück, sodass der Anschluss verpasst wurde und Zwehren sogar wieder auf 21:18 erhöhen konnte. Doch Laura Klein und Ina Schumann trafen nach schönen Einzelaktionen dann doch wieder zum 21:20-Anschluss. Aber der Ausgleich wollte nicht mehr gelingen, da auch weiterhin beste Chancen ausgelassen wurden, während Zwehren im Stile einer Spitzenmannschaft mit einer 100%-Quote vom Siebenmeterpunkt überzeugte und stets eine Antwort hatte. Drei Minuten vor Schluss traf Hannah Porsch mit ihrem sechsten Treffer zum 21:23, anschließend verzettelte man sich aber zweimal im Angriff und verpasste den möglichen Anschluss, sodass Zwehren schließlich in den Schlusssekunden noch das 24:21 erzielen konnte.

Unter dem Strich haben die HSG-Damen im letzten Heimspiel zwar ihren Nimbus der Unbesiegbarkeit in eigener Halle eingebüßt, aber dennoch ein tolles Spiel gezeigt und die verlustpunktfreien Zwehrenerinnen, die bis dato jedes Spiel mit mindestens 4 Toren Unterschied gewonnen hatten, erstmals in dieser Saison so richtig in Bedrängnis gebracht. Aus solchen Spielen gilt es für die Zukunft zu lernen und gewisse Kleinigkeiten künftig anders zu machen. Zum letzten Saisonspiel und Derby in Twistetal reist die HSG nun am kommenden Samstag mit dem Ziel die tolle Saison mit einem Erfolg abzuschließen.

 

 

Es spielten: Annika Bemfert (Tor, 1.-15. und 53.-60. Minute; 4 gehaltene Bälle), Gitta Schäfer (Tor, 15.-53. Minute, 9 gehaltene Bälle); Katharina Althaus 2, Julia Fackiner 1, Anna-Maria Born, Celina Schäfer, Laura Naumann 1, Laura Klein 1, Nadine Horsel 2, Hannah Porsch 6 (1), Ina Schumann 4 (1), Anja Reichert-Wilhelm 1, Caroline Hirt 1, Katharina Klein 2

 

 

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