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21. März 2015

Frauen zeigen Nervenstärke in Escherode!

Frauen Bezirksliga A: TSV Escherode : HSG Ederbergland 19:20 (13:11)

 

Mit dem Fanbus im Rücken zu einem grandiosen Auswärtssieg! Sensationell unterstützt von rund 30 Supportern aus dem Ederbergland gewannen die HSG-Damen am Samstag Abend nach einem mitreißenden, tollen Handballspiel verdient beim TSV Escherode und holten sich so den zweiten Tabellenplatz zurück, was weiterhin das Träumen vom Aufstieg in die Bezirksoberliga erlaubt. In einem unheimlich intensiven Handballspiel zeigte die HSG eine kompakte Mannschaftsleistung, überzeugte kämpferisch und phasenweise auch spielerisch, brachte sich durch eine schwache Chancenauswertung bis zum Schluss immer wieder unnötig in Bedrängnis und siegte am Ende doch hauchdünn. Vor allem Kapitän Julia Fackiner ging voran und führte die Mannschaft entschlossen durch ein emotionales Wechselbad der Gefühle mit Happy End und grenzenlosem Jubel nach dem Schlusspfiff.
Die Ausgangslage vor dem Spiel war klar: Beide Mannschaften haben ein schwieriges Restprogramm, sodass ein Sieg im direkten Duell vorentscheidend im Kampf um Platz 2 werden würde. Trainer Christian Graf hatte den Gegner in der Vorwoche beobachtet und seine Damen entsprechend eingestellt, was auch von Beginn an Früchte trug, da die Stärken im Umschalt- und Gegenstoßsspiel gegen in der Rückwärtsbewegung ungeordnete Gastgeberinnen von Beginn an ausgespielt wurden und die starke linke Angriffsseite von Escherode weitestgehend ausgeschaltet werden konnte. Manja Winter zeigte hier trotz körperlicher Unterlegenheit eine famose Defensivleistung gegen die wuchtige Linksaußen, sodass diese nur zu ganz wenigen Torabschlüssen kam. Dennoch entwickelte sich von Beginn an das erwartet enge Spiel, bei dem Kleinigkeiten den Ausschlag gaben. Ina Schumann brachte die HSG schön freigespielt in Führung und Celina Schäfer legte im Gegenstoß kurz darauf das 2:1 nach, bevor Escherode erstmals beim 3:2 in Führung ging. In der 12. Minute gelang Julia Fackiner das 4:4, bevor die HSG eine erste Schwächephase durchmachte. Dies lag aber vor allem am schwachen Abschluss, denn teils toll herausgespielte Chancen vor allem im erweiterten Gegenstoß wurden fahrlässig vergeben, was Escherode im Stile einer Spitzenmannschaft prompt bestrafte und auf 8:4 nach 18 Minuten davonzog. In der Phase haderte die HSG auch erstmals mit einigen unglücklichen Schiedsrichter-Entscheidungen (angesetzt war ein Schiedsrichter vom Escheröder Schwesterverein Landwehrhagen), mussten sich aber auch an die eigene Nase packen, denn man offenbarte auch ungewohnte Lücken im Mittelblock. Folgerichtig kam die Auszeit mit ein paar kleineren Umstellungen und man profitierte zudem vom kurzfristigen Ausfall der gegnerischen Halblinken, sodass die HSG sich wieder herankämpfen konnte. Caro Hirt traf unwiderstehlich im Tempogegenstoß zum 8:6 und Hannah Porsch, zuvor mit einigen unglücklichen Abschlüssen aus der zweiten Reihe (z.B. „Pfosten, Pfosten, raus“), stellte per Siebenmeter zum 9:8 den Anschluss wieder her. Auch in den letzten Minuten des ersten Durchgangs änderte sich an dem engen, für A-Klasse-Verhältnisse hochklassigen Handballspiel nichts mehr, die HSG lief bis zum 13:11-Halbzeitstand aber stets einem Rückstand hinterher. Vor allem Celina Schäfer und Nadine Horsel hielten die HSG mit ihren Toren in dieser Phase aber in Schlagdistanz.
In der Halbzeit appellierte das HSG-Trainerduo weiter an den Kampfgeist und den Glauben an die eigene Stärke, denn nur die schlechte Chancenauswertung der handballerisch besseren HSG erklärte den Rückstand. Außerdem stärkte man mit Ina Schumann den Mittelblock und Julia Fackiner rückte auf Linksaußen, was vor allem im Positionsangriff für mehr Durchschlagskraft von Außen sorgen sollte. Beide Maßnahmen erwiesen sich als Glücksgriffe, denn in den ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit sollte Escherode nur noch ein einziger Treffer gelingen und Julia Fackiner markierte vorn einige sehenswerte Treffer, sodass die HSG nach 45 Minuten erstmals beim 16:14 mit zwei Treffern führte. Gitta Schäfer im HSG-Tor, in der ersten Halbzeit noch mit ein paar unglücklichen Aktionen, lief nun ebenfalls zu großer Form auf und entschärfte zum Beispiel insgesamt 3 Siebenmeter. Die HSG steigerte sich jetzt mehr und mehr in das Spiel hinein und kompensierte mit großen Willen so auch die ein oder andere Hinausstellung. Nadine Horsel, Katharina Althaus, Ina Schumann und Anja Reichert-Wilhelm überragten in dieser Phase in der Abwehr und initiierten immer wieder die schnellen Gegenstöße. 10 Minuten vor dem Ende traf Ina Schumann von Außen zum 18:15, doch nun verpasste man es den Sack zuzumachen. Escherode nahm eine Auszeit, agierte in der Abwehr etwas offensiver, die Fehlerrate im HSG-Spiel stieg wieder an und auch im Torabschluss fehlte plötzlich die letzte Entschlossenheit. Die letzten Kräfte mobilisierend kam Escherode wieder heran und ging knapp 5 Minuten vor Schluss sogar wieder mit 19:18 in Führung. Schien eben schon die Vorentscheidung für die HSG gefallen zu sein, drohte das Spiel nun doch wieder zu kippen. In der folgenden HSG-Auszeit beruhigte der Trainer nochmal seine Damen und tatsächlich konnte die HSG das Spiel nochmal drehen. Zunächst traf Hannah Porsch per Siebenmeter kaltschnäuzig zum Ausgleich und dann kam der Auftritt von Laura Naumann: Mitten im Abistress erstmals am Kreis eingesetzt, lief sie sich frei und traf entschlossen zum 20:19, aber es waren noch fast 2 Minuten zu spielen. Escherode spielte einen langen Angriff, doch der Abschluss landete am Ende über dem Tor. Nun wieder die HSG, der gleiche Spielzug, Laura Naumann wird diesmal beim Torwurf behindert, doch die Pfeife des Schiedsrichters blieb rund 40 Sekunden vor Schluss stumm. Also kam Escherode nochmal in Ballbesitz und bekam tatsächlich 10 Sekunden vor Schluss nach einem klaren Foul, allerdings auf Höhe der Neun-Meter-Linie, einen umstrittenen Siebenmeter zugesprochen. Gitta Schäfer im Tor machte sich groß, der Ball ging an den Innenpfosten, prallte von dort an ihren Rücken, aber zum Glück weiter in Richtung Seitenaus. Der Rest war grenzenloser Jubel.
Die HSG machte sich mit ihren Fans dann auf eine feuchtfröhliche Rückfahrt zurück ins Ederbergland und benötigt nun aus den abschließenden 3 Spielen noch 3 Punkte, um den vor der Saison nicht für möglich gehaltenen Tabellenplatz 2 festzumachen. Vor der Osterpause kann im Heimspiel gegen Angstgegner Kaufungen bereits am kommenden Samstag der nächste große Schritt dahin gemacht werden. 

Es spielten: Gitta Schäfer (Tor, 15 gehaltene Bälle, davon 3 Siebenmeter); Anja Reichert-Wilhelm, Anna-Maria Born, Caroline Hirt 1, Celina Schäfer 3, Ina Schumann 2, Julia Fackiner 6, Katharina Althaus, Laura Naumann 1, Manja Winter, Nadine Horsel 2, Hannah Porsch 5 (2), Marie Porsch (n.e.), Sonja Huhn (n.e.)

 
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