Aktuelles

23. Februar 2015

Frauen bestehen im Hexenkessel!

Frauen Bezirksliga A: TSV Korbach : HSG Ederbergland 12:19 (6:8)

Derbysieg und Tabellenführung verteidigt – perfektes Wochenende für die Damen der HSG Ederbergland! Im Vergleich der beiden Mannschaften der Stunde (beide Teams waren seit 4 bzw. 5 Spielen ungeschlagen) setzte sich die HSG am Ende souverän und im Stile einer Spitzenmannschaft in Korbach mit 19:12 durch. Neben der überragenden Caroline Hirt war es vor allem einer toll aufgelegten Gitta Schäfer im Tor sowie der außergewöhnlichen Homogenität im HSG-Kader zu verdanken, dass man auch im Hexenkessel von Korbach zu einem unerwartet deutlichen Erfolg kam.

Die HSG, einmal mehr mit vollem 14er-Kader angereist, tat sich zu Beginn allerdings schwer in der vom zuvor stattfindenden Landesliga-Männerspiel noch aufgeheizten Halle. Vor anfangs rund 200 Zuschauern begann die HSG nervös im Passspiel, unkonzentriert im Abschluss und noch mit zu großen Lücken im Defensivverbund. Korbach konnte dies allerdings nur bedingt ausnutzen und lag nach 5 Minuten nur mit 1:0 in Führung. Dann aber sammelte sich die HSG und ging durch Tore von Katharina Klein und Julia Fackiner mit 2:1 in Führung. Da in der zunächst zu offensiv gespielten 5:1-Abwehr aber noch einige Unordnung herrschte, ließ sich Korbach nicht abschütteln und glich vor allem durch Tore über den Kreis oder die kampfstarke Halbrechte bis zum 4:4 nach 15 Minuten die HSG-Führungen immer postwendend aus. Im HSG-Angriff fehlte Druck und Cleverness im Torabschluss, was sich durch die Einwechselung von Hannah Porsch auch nur kurzfristig änderte, da sie sich nach dem ersten erfolgreichen Abschluss gleich in einer Manndeckung wieder fand. Immerhin häuften sich im Korbacher Angriffsspiel nun die Fehler, was auch dem Einsatz der defensiv überragenden Nadine Horsel zu verdanken war. Insbesondere die starke Korbacher Halbrechte rieb sich mehr und mehr in den Zweikämpfen auf, aber auch der Rest der Korbacher Mannschaft war zunehmend von der gewohnt aggressiven Deckungsarbeit der HSG genervt. Dadurch ergaben sich teils extrem lang und ohne großen Druck vorgetragene Korbacher Angriffe und eine kämpferisch geführte, aber spielerisch wenig berauschende Partie. Auf der anderen Seite warf Ann-Christine Schwickerath beim 6:4 erstmals eine 2-Tore-Führung heraus und als die HSG endlich mal zum schnellen und passsicheren Gegenstoßspiel kam erzielte Caro Hirt wenig später sogar das 8:5. Noch war der Korbacher Kampfgeist aber nicht gebrochen und vor allem einigen schönen Paraden von Gitta Schäfer im HSG-Tor war es zu verdanken, dass es zumindest mit einem 8:6 aus HSG-Sicht in die Kabine ging. Julia Fackiners sensationeller Treffer von der Mittellinie mit der Schlusssirene wurde übrigens korrekter Weise nicht gewertet, was die HSG auch nicht wirklich beschäftigte.

Voll konzentriert und entschlossen ging man auch die zweite Halbzeit an, in der Korbach nur beim 8:7 noch einmal am Punktgewinn schnupperte. In der Folge agierte die HSG vor allem im erweiterten Gegenstoßspiel sehr konsequent und setzte sich dank einer famosen Caro Hirt, die 2 Tage nach ihrem 20. Geburtstag 5 Treffer aus 5 Versuchen erzielte, auf 11:7 ab. Der eigentliche Schlüssel zum am Ende auch so deutlichen Sieg war allerdings die Umstellung auf eine 6:0-Abwehr mit einem sich toll ergänzenden Innenblock um Katharina Althaus und Nadine Horsel. Ab sofort war nämlich „hinten dicht“, Korbach kam nur zu meist harmlosen Abschlüssen aus der Distanz und war eigentlich nur noch bei der ein oder anderen Überzahlsituation gefährlich. Nach 42 Minuten war die HSG dank schnellem Angriffs- und kompromisslosem Abwehrspiel auf 14:8 vorentscheidend davon gezogen. In der Phase zeigte sich auch das große Plus der HSG in dieser Saison, nämlich die Homogenität im Kader. Während Korbach kräftemäßig mehr und mehr nachließ und auf der Bank nur noch wenige Optionen hatte, konnte HSG-Trainer Christian Graf beruhigt Spielerinnen wie Celina Schäfer bringen, die sich gleich mit zwei lupenreinen Treffern von Rechtsaußen einführte und vor allem in der Abwehr für weitere Stabilität sorgte. Am Ende hatten sich außer der angeschlagenen Anna-Maria Born und der defensiv aber ebenfalls souveränen Pia Amend alle HSG-Feldspielerinnen in die Torschützenliste eingetragen, man ist also weiterhin nicht zu sehr von einzelnen Spielerinnen abhängig und für die Gegner damit schwer ausrechenbar. Es schadet aber auch nicht, wenn einzelne Spielerinnen mal einen besonderen Tag erwischen und so war es vor allem dem Einsatz der unermüdlich Tempo bolzenden Julia Fackiner sowie der flinken Caro Hirt zu verdanken, dass die HSG auch Mitte der zweiten Hälfte nicht locker ließ, sondern mit tollem Tempohandball von 14:10 auf 19:10 davonzog. Der Korbacher Kampfgeist war mittlerweile gebrochen, allein die starke Torhüterin verhinderte weitere Tore und erst, als in den Schlussminuten auf HSG-Seite nochmal munter durchgewechselt wurde und das Gefühl des sicheren Sieges Einzug hielt, kam Korbach noch zu Ergebniskosmetik. Am Ende jubelte aber die HSG mit den zahlreichen mitgereisten Fans und skandierte nach einer kämpferisch restlos überzeugenden Leistung zu Recht „Hier regiert die HSG!“.

Da auch die anderen Spitzenteams der Liga gewonnen haben, gilt es nun weiter konsequent zu arbeiten, um am Wunsch-Ziel Platz 2 mit der marginalen Aufstiegschance festzuhalten. Bereits nächsten Sonntag stellt sich mit der TSG Dittershausen der unangenehme Aufsteiger in Frankenberg vor, der zu Saisonbeginn nur hauchdünn in die Schranken gewiesen werden konnte. Nach dem sechsten Sieg in Folge peilt die HSG natürlich auch hier einen Erfolg an, wird die junge generische Mannschaft aber nicht unterschätzen, denn Dittershausen hat schon für manche Überraschung gesorgt. Anschließend kommen dann die entscheidenden Spiele gegen die anderen großen Drei der Liga mit Escherode, Kaufungen und Zwehren.

 
Es spielten: Gitta Schäfer (Tor, 16 gehaltene Bälle), Jana Weiss (n.e.); Katharina Althaus 1, Manja Winter 1, Julia Fackiner 2, Caroline Hirt 5, Anna-Maria Born, Celina Schäfer 2, Katharina Klein 3, Pia Amend, Nadine Horsel 1, Ann-Christine Schwickerath 1, Hannah Porsch 2 (1), Ina Schumann 1

 

 

Zurück