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29. November 2014

Frauen mit famoser Leistung gegen den Tabellenführer TSV Escherode

Frauen Bezirksliga A: HSG Ederbergland : TSV Escherode 17:16 (11:8)

Riesenerfolg für die HSG-Damen gegen den bis dato verlustpunktfreien TSV Escherode, denn dank einer famosen Leistung in einem tollen Handballspiel gelang ein unerwarteter 17:16-Erfolg. Der Abend in Frankenberg brachte so einiges an Erkenntnissen: 1.) Auch die traditionell torarmen Spiele der HSG-Damen können tolle und spektakuläre Handballspiele sein! 2.) Die erkennbare Entwicklung der Mannschaft lässt mittlerweile auch Siege gegen Spitzenteams zu, denn dieser Sieg war der bisher größte Erfolg in der A-Klasse. 3.) Escherode wird auch in diesem Jahr nur Platz 2 bleiben und damit der Aufstieg erneut verwehrt, während die HSG ein ernsthaftes Wörtchen bei der Vergabe von Platz 3 mitreden wird. 4.) Die HSG ist nicht allein von Katha Klein abhängig, sondern auch andere Spielerinnen wie diesmal Julia Fackiner und Laura Naumann können Sieggaranten sein. 5.) Die HSG stellt mittlerweile vom Gegentorschnitt pro ausgetragenem Spiel die beste Abwehr der Liga, was der Erfolgsgarant in dieser Saison ist.

Als Escherode in der zweiten Minute mit 1:0 in Führung ging, war wohl keinem der rund 75 Zuschauer klar, dass das die einzige Führung der Gäste im gesamten Spiel bleiben sollte, aber die HSG war von Beginn an hellwach und gut vorbereitet auf die wohl stärkste linke Angriffsseite der Liga. Entschlossen im Angriff und bissig in der Abwehr zog man nach 5 Minuten auf 3:1 davon und führte nach 12 Minuten bereits mit 6:3. Gestützt auf eine super aufgelegte Gitta Schäfer im Tor, gegen die gleich die ersten 3 gegnerischen Siebenmeter den Weg nicht ins Tor fanden, stand die Abwehr sehr ordentlich. Manja Winter stemmte sich vehement gegen die wuchtige Linksaußen und im Verbund mit Anja Reichert-Wilhelm oder Celina Schäfer auf der Halbposition konnte das typische Escheröder Spiel recht gut in Schach gehalten werden. Da von den anderen Positionen im Angriff für ein Spitzenteam zu wenig kam und auch der Kreis von Katha Althaus, Julia Fackiner oder Vicky Kull gut zugestellt wurde, kam die HSG immer wieder zu Ballgewinnen, die endlich auch durch temporeich vorgetragene Gegenstöße in Tore umgewandelt werden konnten. Beim 10:6 nach rund 25 Minuten betrug der Vorsprung folgerichtig erstmals 4 Tore. Im Positionsangriff waren die Außen weitestgehend abgemeldet, sodass die Last auf den Rückraumpositionen lag. Manja Winter führte aber klug Regie und setze insbesondere Julia Fackiner oder auch Kreisläuferin Katha Althaus immer wieder gut in Szene. Julia Fackiner beeindruckte dabei mit einem tollen Eins-gegen-Eins und viel Übersicht im Torabschluss, sodass sie allein 5 Tore im ersten Durchgang erzielte und Escherode immer wieder vor Rätsel stellte.

Das 11:8 zur Halbzeit war der verdiente Lohn für die wohl beste Spielhälfte unter der Regie von Trainer Christian Graf, aber man wusste, dass man nicht würde nachlassen dürfen. Bereits im ersten Durchgang hatte Escherode einige Fehler eiskalt bestraft und so sollte es auch weiter gehen. Zunächst erhöhte die HSG mit weiter druckvollem Spiel den Vorsprung sogar auf 13:8 und verpasste durch einen technischen Fehler im Gegenstoß sogar den wohl vorentscheidenden 6-Tore-Vorsprung.gegen einen sichtlich beeindruckten Gegner, doch dann kam es zu dem im zweiten Durchgang fast schon traditionellen Bruch im HSG-Spiel. Dies hatte allerdings mehrere Gründe. Zum einen zeigten sich die im Bus angereisten und reichlich „freudetrunkenen“ Anhänger der Escheröderinnen nicht sehr sportlich und erhöhten zunehmend den Druck auf den die hitzige Partie gut leitenden Schiedsrichter und fingen dann auch noch Rangeleien mit den Ederbergländer Zuschauern an, sodass das Spiel für einige Minuten unterbrochen werden musste, da auch die Escheröder Betreuer und Spielerinnen den eigenen Anhang nicht beruhigen konnten. Unbestritten profitierten die in dieser Phase mit den schwindenden Kräften kämpfenden Gäste von dieser Pause.

Zum anderen musste die HSG immer häufiger und teilweise sogar doppelt in Unterzahl agieren, da der Schiedsrichter trotz der deutlichen körperlichen Unterlegenheit der Gastgeberinnen viele Versuche der Gegenwehr strikt mit Hinausstellungen oder zahlreichen nun auch sicher verwandelten Siebenmetern ahndete. Escherode zeigte nun die eigene Qualität und holte Tor um Tor auf, da die HSG selbst im Angriff auch zunehmend verunsichert und druckloser als zuvor agierte. Beim 13:13 nach gut 45 Minuten war der Vorsprung aufgebraucht und das Spiel drohte zu kippen, doch die Moral der HSG stimmte. Annika Bemfert kam für Gitta Schäfer ins Tor, Nadine Horsel erzielte das 14:13, die Abwehr um die bärenstarke A-Jugendliche Vicky Kull kehrte zur alten Bissigkeit zurück und nach dem erneuten TSV-Ausgleich setzte die HSG zum entscheidenden Zwischenspurt an. Unbeeindruckt von der Roten Karte gegen Katha Klein nach der dritten Zwei-Minuten-Strafe erzielte Katha Althaus in Unterzahl das 15:14 und kurz darauf trafen die überzeugende Laura Naumann nach tollem Gegenstoß und Julia Fackiner per Siebenmeter zum 17:14. Knapp eineinhalb Minuten vor Schluss ging die HSG mit Ballbesitz und 2-Tore-Vorsprung nach einer Auszeit zurück aufs Feld, doch der Angriff verpuffte und auf der Gegenseite traf Escherode nach einem wegen Kreisstellung umstrittenen Siebenmeter 30 Sekunden vor Schluss zum Anschluss. Jetzt öffnete Escherode die Abwehr und provozierte so den nächsten Fehlpass, doch der folgende Angriff wurde auf der rechten Seite gestoppt und so kannte der Jubel nach dem dritten Heimsieg der Saison keine Grenzen.

Alles in allem ein aufgrund der Spielweise absolut verdienter Sieg der HSG, der aufgrund einer Schwächephase von der 35. bis 45. Minute noch in Gefahr geriet. Nun kommt es am kommenden Samstag zum nächsten Spitzenspiel bei Aufstiegsfavorit HSG Zwehren/Kassel. Nach Dittershausen und Escheröde wäre Zwehren dabei nicht die erste Mannschaft, die ihre ersten Saisonminuspunkte gegen unsere HSG kassiert.

 
Es spielten: Gitta Schäfer (Tor, 1.-30. + 35.-45. Min), Annika Bemfert (Tor, 31.-35. + 45.-60. Min); Katharina Althaus 2, Manja Winter 1, Julia Fackiner 7 (1), Caroline Hirt, Celina Schäfer 1, Katharina Klein 1 (1), Laura Naumann 3, Nadine Horsel 1, Viktoria Kull, Anja Reichert-Wilhelm 1, Ann Christine Schwickerath, Leah Imhof (n.e.)

 

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