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05. Dezember 2016

Clevere Lohfeldenerinnen stoppen Siegesserie der HSG

Frauen Bezirksoberliga: HSG Ederbergland : HSG Lohfelden/Vollm. 22:24 (11:14)


Es war eng, es war hart, es war umkämpft dieses Spitzenspiel am Samstag Abend und am Ende lachte mit der HSG Lohfelden/Vollmarshausen nicht unbedingt das bessere, aber auf jeden Fall das cleverere, routiniertere Team. Damit endete auch die Serie der HSG mit fünf Siegen hintereinander, da die HSG es nicht schaffte an die Top-Leistung aus dem Dittershausen-Spiel anzuknüpfen und doch keinesfalls enttäuschte vor der etwas mageren Kulisse in Frankenberg. Nicht alle Spielerinnen erreichten ihr Top-Niveau, vor allem war es aber die fehlende Cleverness und Geduld in den entscheidenden Spielsituationen, die den Unterschied machte. Der Landesliga-Absteiger aus Lohfelden präsentierte sich als echtes Spitzenteam, nutzte die Schwächen der HSG eiskalt aus und geht nun als Spitzenreiter in die letzten Spieltage der Hinrunde.

Die HSG kam gut ins Spiel, vor allem Fritzi Born nahm auf der Rückraum Mitte-Position von Beginn an das Heft des Handelns in die Hand, zog konsequent in die Lücken und setzte auch ihre Nebenleute gut in Szene. Folgerichtig führte die HSG schnell 3:1 und hielt die Führung bis zum 6:4 nach dem dritten Born-Treffer. Jetzt kam Lohfelden aber immer besser ins Spiel, vor allem das Spiel über den Kreis bekam die HSG zunächst nicht in den Griff und musste den 6:7-Rückstand nach 13 Minuten hinnehmen. Julia Staubus traf sehenswert von Linksaußen in den Winkel und glich wieder aus, doch nach der ersten Auszeit der Gegnerinnen riss bei der HSG ein wenig der Faden. Plötzlich lag die HSG nämlich 8:13 zurück, da Lohfelden die Lücken in der HSG-Abwehr offenlegte und auch von Außen einige Tore erzielen konnte, darüber hinaus die HSG sich im Spiel nach vorne aber einige unnötige Fehler leistete. Kleine Unkonzentriertheiten führten zu schnellen Ballverlusten, auch im erweiterten Gegenstoß kamen viele Bälle nicht an. Erst in den letzten fünf Minuten des ersten Durchgangs stand die HSG-Abwehr wieder besser und mit zwei Toren kurz vor der Pause verkürzte man auf 11:14 und hielt sich damit alles offen für Durchgang zwei, zumal die Lohfeldenerinnen über den etwas weniger homogenen Kader verfügten und immer mal wieder nach Luft schnappen mussten. „Wir wussten, dass es bis zum Schluss eng bleiben würde und wir mit harter Defensivarbeit und etwas inspirierterem Angriffsspiel noch eine Chance haben würden“, berichtet Trainer Christian Graf von der Halbzeitansprache.

Tatsächlich kam die HSG gut aus der Kabine, Katharina Klein glich in der 38. Minute zum 15:15 aus, als sie einen Sprungwurf ins obere rechte Toreck knallte. Die Abwehr um Ella Schlodder und Nadine Horsel stand gut, die Emotionen waren im Spiel und doch kippte die Partie nicht. Ursächlich war, dass die HSG in der Folge gut 4 Minuten in teilweise doppelter Unterzahl agieren musste und Lohfelden das erneut geschickt ausnutzte und wieder auf 19:15 davonzog. Vor allem die starke Linksaußen traf wie sie wollte und stellte Annika Bemfert im HSG-Tor vor einige Rätsel, als sie immer wieder eine Lücke fand. Auch als die HSG wieder komplett war, fehlte es nun aber an klarer Struktur im Angriffsspiel. Fritzi Born und Nadine Horsel schafften es bei nachlassender Kraft nur noch selten ihre Nebenleute einzusetzen, auf den Halbpositionen fehlte die letzte Durchschlagskraft und vor allem wurden wieder einige Bälle überhastet verloren und prompt lag man nach 49 Minuten mit 16:21 vorentscheidend zurück. Immerhin die Moral und Einstellung passte in dieser Phase aber und die HSG gab sich noch nicht auf. Vor allem Katharina Klein übernahm nun die Verantwortung, traf im Gegenstoß, im Eins-gegen-Eins und aus der Distanz gleich viermal in Folge und verkürzte auf 20:22. Immer noch über 4 Minuten waren auf der Uhr, doch beim letzten Torerfolg verletzte sich Klein leider so, dass die Partie für sie beendet war, ein weiterer Knackpunkt im Spiel. Lohfelden tat sich gegen die nun offensive HSG-Abwehr zwar schwer, nahm aber immer wieder geschickt Zeit von der Uhr und holte Freiwurf um Freiwurf raus. Eineinhalb Minuten vor Schluss stellte der Treffer zum 24:21 die endgültige Entscheidung dar. „Man hat heute gesehen, was uns zu einer echten Spitzenmannschaft noch fehlt, nämlich die Erfahrung und Ruhe in der ein oder anderen Situation. Lohfelden hat geschickt unsere Schwächen genutzt, wir haben uns im Angriff dagegen oft zu kompliziert angestellt. 24 Gegentore gegen den stärksten Angriff der Liga sind sicher ok, aber im Angriff haben wir zu wenig leichte Tore und zu viele unnötige Fehler gemacht. Glückwunsch an Lohfelden, die sicher bis zuletzt an der Tabellenspitze mitmischen werden“, resümiert Trainer Christian Graf das Spiel.

Nach 3:5 Punkten gegen die 4 Topteams der Liga, zu denen auch weiterhin Bad Wildungen zu zählen ist, steht die HSG immer noch sehr ordentlich da, auch wenn es für den ganz großen Wurf noch zu früh ist. Jetzt warten zum Jahresausklang noch zwei Auswärtsspiele auf die HSG, in denen es personell einige Ausfälle zu verkraften gibt. Mit der nötigen Einstellung sollte es aber möglich sein, den Anschluss an die Tabellenspitze auch zum Ende der Hinrunde zu halten. Dafür sind aber mindestens zwei Punkte aus den Spielen in Baunatal und Zwehren erforderlich.

Es spielten: Gitta Schäfer (Tor, 1.-21. Min, 4 gehaltene Würfe), Annika Bemfert (Tor, 21.-60., 12 gehaltene Würfe, davon 3 7m); Celina Schäfer 1, Nadine Horsel, Julia Fackiner 1, Marielle Schlodder 1, Sophie Kümmel 2, Sophia Baumgartner, Lea Blaschke 1, Anastasia Gavrilenko, Julia Staubus 2, Friederike Born 5 (2), Katharina Klein 8, Hannah Porsch 1

 

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