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21. November 2016

HSG-Damen stürzen nach grandioser Leistung den Tabellenführer

Frauen Bezirksoberliga: HSG Ederbergland : TSG Dittershausen 34:24 (17:7)


Wow, was eine Leistung! Die HSG Ederbergland dominierte den bis dato verlustpunktfreien Spitzenreiter aus Dittershausen am Samstag Nachmittag nach Belieben und siegte nach einer bärenstarken und enorm homogenen Leistung aller Spielerinnen mit 34:24. Die rund 80 begeisterten Zuschauer feierten ihr Team minutenlang mit stehenden Ovationen und das in dem Bewusstsein gerade wohl eines der besten Damen-Handballspiele der letzten 10 Jahre einer HSG-Mannschaft gesehen zu haben. Aus einer tollen Team-Leistung ragten Torhüterin Annika Bemfert, die famos als Spitze der 5:1-Abwehr agierende und obendrein treffsichere Katharina Klein und die unermüdlich rackernde Friedericke Born heraus, am Ende war es aber vor allem die Breite im HSG-Kader, die den Unterschied machte. „Wir waren bestens vorbereitet, wir haben alles umgesetzt, wir waren bissig in der Abwehr, zielstrebig im Angriff und haben Dittershausen mit unserer Konsequenz deren Fehler zu bestrafen überrascht“, schwärmte Trainer Christian Graf und war „mächtig stolz auf die Mädels, die so richtig gezeigt haben, was sie drauf haben“.

Dass Dittershausen nicht umsonst als Tabellenführer angereist war, zeigte sich schon vor dem Spiel: konzentriertes, professionelles Warm-Up, voller Kader und beste Stimmung im Team. Dem setzte die HSG zunächst „Jugend forscht“ entgegen, denn mit 4 A-Jugendlichen auf der Platte ging man ins Spiel. Vor allem Fritzi Born war nach einer starken Trainingswoche hoch motiviert und lieferte mit ihrem sehenswerten Treffer zum 1:0 die Initialzündung. Von Beginn an agierte die HSG in der Deckung aggressiv und konzentriert, profitierte aber auch von der fehlenden Gefahr durch Distanzwürfe im TSG-Spiel. Dank zweier Siebenmeter blieb Dittershausen noch bis zum 4:3 nach 8 Minuten dran, doch dann zog der HSG-Express unaufhaltsam davon. Borns bereits fünfter Treffer brachte das 8:3 nach 15 Minuten, bevor Katha Klein und Katha Althaus unwiderstehlich im Tempogegenstoß davonzogen und gar auf 10:3 stellten. Nach über 10 Minuten Torflaute kam Dittershausen dann wieder mal zu einem Treffer und zog beim 11:5 die erste Auszeit. Annika Bemfert hatte viele der Gegenspielerinnen mit ihren Paraden zu diesem Zeitpunkt bereits entnervt, grandios war die Szene, als sie zunächst einen Siebenmeter und dann auch noch den Nachwurf in bester Kraken-Manier parierte. Wer nach der Auszeit auf ein Aufbäumen des Tabellenführers wartete, wurde enttäuscht. Dittershausen deckte nun noch offensiver und die HSG bedankte sich für die entstehenden Räume und zog auf 16:5 davon. Symptomatisch der Treffer zum 13:5, als Julia Staubus den Ball eroberte, unwiderstehlich nach vorn zog, im Abschluss aber an der Torhüterin hängen blieb, doch der Abpraller landete genau in den Armen von Celina Schäfer, die für ihren Weg nach vorn belohnt wurde und sich mit dem nächsten Treffer bedankte – es klappte einfach alles in dieser ersten Halbzeit bei der HSG. Als Abwehrchefin Nadine Horsel dann auch offensiv eingesetzt wurde und sich ohne Angst in die sich bietende Lücke in der TSG-Abwehr warf und das 17:7 markierte, war die wohl beste HSG-Halbzeit unter Trainerduo Graf/Wehner perfekt und kaum einer zweifelte noch am HSG-Erfolg.

Folgerichtig hieß es in der Halbzeitansprache an die Cleverness und Geduld im Angriffsspiel, aber vor allem das weitere konsequente Deckungsspiel zu appellieren. Dittershausen enttäuschte nämlich auch weiter keineswegs, zeigte vor allem offensiv gute Anlagen, trug so einen ordentlichen Beitrag zu einem echten Spitzenspiel bei und kämpfte bis zum Schluss. Doch die Hoffnung auf einen Bruch im HSG-Spiel nach der Pause wurde enttäuscht, zu fokussiert waren die Ederbergländerinnen an diesem Tag. „Man muss bei uns immer damit rechnen, dass wir uns durch unnötige Fehler und eine 5- bis 10-minütige Schwächephase noch einmal selbst in Gefahr bringen, doch diesmal haben wir richtig durchgezogen“, berichtet Graf. Fritzi Born eröffnete den Torreigen der zweiten Hälfte und spätestens nach dem 23:10 durch zwei Schäfer- und einen Klein-Treffer in Folge war nach 40 Minuten klar, dass heute kein Weg an dieser HSG als Sieger vorbeiführen würde. Im Gegensatz zur Vorwoche wurden diesmal auch 7 von 8 Siebenmeter gegen die eigentlich als Siebenmeter-Töter bekannten Dittershäuser Torleute verwandelt, auch das Torhüterduell ging an diesem Tag also deutlich an die HSG. Die vielen Wechsel im HSG-Spiel vielen weiter kaum ins Gewicht, Dittershausen hatte nur wenig Ideen gegen die HSG-Abwehr und offensiv wurden vor allem durch die erste und zweite Welle weiter schöne Treffer erzielt. Horsels 30:17 ließ die HSG erstmals in dieser Saison die 30-Tore-Marke knacken und dann kam auch noch die Zeit der Hannah Porsch: Erst erzielte sie das 31:18 und egalisierte damit das Ergebnis aus dem Vorjahr und ließ dann, in einer Phase, wo vor allem defensiv die letzte Konzentration auch ein wenig verständlich zu wünschen übrig ließ, noch 3 weitere Treffer folgen bis zum umjubelten Endstand von 34:24.  

Die HSG festigt nach diesem Erfolg den dritten Tabellenrang und liegt nur noch einen Minuspunkt hinter der Spitze. „Wir wissen, dass wir an guten Tagen jeden in dieser Liga schlagen können, wissen aber auch, dass es an schlechten Tag ganz anders aussieht. Von daher sind wir sehr zufrieden, wenn wir die, die am Ende den Aufstieg unter sich ausmachen werden, etwas ärgern können und selbst so lang wie möglich mitmischen. Rückschläge werden kommen, aber heute freuen wir uns über den Augenblick und unseren tollen Lauf!“ fasst Trainer Graf die aktuelle Lage zusammen, wohl wissend, dass allein der hohe Punktabzug am Saisonende wegen fehlender Schiedsrichter das Aufkommen jeglicher Euphorie verbietet. Nach einem spielfreien Wochenende begrüßt die HSG am 3.12. mit der HSG Lohfelden den nächsten Landesliga-Absteiger und Aufstiegsfavoriten in Frankenberg, den man im HSG-Lager noch stärker als Dittershausen einschätzt.

Es spielten: Annika Bemfert (Tor,  12 gehaltene Würfe, davon 1 7m), Gitta Schäfer (Tor, bei 2 7m); Celina Schäfer 4, Nadine Horsel 4, Julia Fackiner, Marielle Schlodder 1, Katharina Althaus 3, Sophie Kümmel, Sophia Baumgartner, Friederike Born 6 (4), Lea Blaschke, Hannah Porsch 4, Katharina Klein 10 (3), Julia Staubus 2.

 

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