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18. Oktober 2016

HSG erkämpft sich Auswärtssieg beim Schlusslicht erst in Schlussviertelstunde

Frauen Bezirksoberliga: TSG Wilhelmshöhe : HSG Ederbergland 23:28 (12:12)


Durchatmen bei den HSG-Mädels: Erst in den letzten 15 Minuten konnte sich die erste Damen-Mannschaft den Sieg beim weiter punktlosen Schlusslicht in Wilhelmshöhe sichern und dank der höheren handballerischen Qualität auch verdienen. In den 45 Minuten zuvor blieb die HSG allerdings vieles schuldig, zeigte die schwächste Saisonleistung und brauchte lange, um den kampfstarken Gegner in den Griff zu bekommen. Ohne Hannah Porsch, Nadine Horsel und Sophia Baumgartner war man angereist und hatte zudem einige angeschlagene Spielerinnen im Kader, das Leben machten sich die Mädels aber vor allem durch fehlenden Biss in der Defensive sowie viele Ungenauigkeiten im Angriff schwer. „Wir haben nicht zu unserem Spiel gefunden und waren wenig souverän, was aber weniger an der Stärke des Gegners, sondern an unserem fahrigen Auftritt lag. Am Ende haben wir das Spiel aber dennoch verdient gewonnen und damit ist diese Pflichtaufgabe erledigt, es ist auch eine Form von Qualität, solche Spiele trotzdem zu gewinnen“, resümierte Trainer Christian Graf die kampfbetonte Partie.

Die HSG begann wieder mit Annika Bemfert im Tor, die auch gleich einige gute Szenen hatte und zudem im Verlauf des Spieles 3 Siebenmeter hielt, lief aber dennoch bis zum 7:6 nach 16 Minuten stets einem Rückstand hinterher. In der Abwehr agierte man gegen die Rückraumspieler der Kasselerinnen zu passiv und bekam auch die Kreisspielerin nicht dauerhaft in den Griff, viel ärgerlicher war aber die teils schlampige Rückwärtsbewegung, die den Gastgeberinnen auch im Tempogegenstoß leichte Tore ermöglichte. Offensiv waren es zunächst Einzelaktionen von Sandra Kupke, die zum Erfolg führten, da das Passspiel oft zu ungenau war und viele Bälle leichtfertig verloren gingen. Die Einwechselungen von Ella Schlodder und Katharina Klein brachten etwas mehr Stabilität, sodass man nach 20 Minuten erstmals mit 10:7 in Führung gehen konnte. Die vorübergehend gespielte offensivere Deckungsvariante wurde von Wilhelmshöhe aber prompt ausgenutzt und die HSG geriet wieder mit 10:11 in Rückstand. Trainer Graf zog nun die Auszeit und musste lauter werden, um seine Mädels endlich wach zu bekommen. Immerhin gelang so noch der 12:12-Ausgleich zur Halbzeit, erzielt von Sandra Kupke mit einem direkt verwandelten Freiwurf in den Torwinkel mit dem Pausenpfiff. „Wir haben die erste Halbzeit keinen guten Handball gespielt, aber wir haben uns in der Halbzeitpause neu konzentriert und sind siegessicher in den zweiten Durchgang gegangen“, berichtet Graf.

Nach Wiederanpfiff zeigte sich aber zunächst das altbekannte Bild, zahlreiche Ungenauigkeiten im Passspiel und technische Fehler prägten das HSG-Spiel, was Wilhelmshöhe mit recht einfachen Toren aus dem Rückraum sofort bestrafte und auf 14:12 und kurz darauf sogar 16:13 davon zog. Die eingewechselte Torhüterin Gitta Schäfer rüttelte ihre Vorderleute nun wach und tatsächlich ging ein Ruck durch die Mannschaft, in der Kapitänin Julia Fackiner in der Abwehr nun auch für die nötige Aggressivität sorgte. Aus dem Rückraum gelang offensiv weiterhin nicht viel, doch Julia Staubus auf Linksaußen lief nach bereits 4 Treffern im ersten Durchgang noch mal richtig heiß: Sie guckte sich die Kasseler Torhüterin routiniert aus und traf sowohl per Siebenmeter als auch von Außen kaltschnäuzig unter anderem in Unterzahl auch zum 17:17-Ausgleich in der 40. Minute. Beim 19:18 ging Wilhelmshöhe letztmalig in Führung, die Kasselerinnen wirkten zunehmend müde und unkonzentriert. Auf HSG-Seite war die Flügelzange Staubus/Schäfer nun nicht mehr zu stoppen und 4 Tore in Folge brachten die 22:19-Führung, insgesamt 12 Treffer der beiden Außen waren bärenstark. Nach einer Auszeit kam Wilhelmshöhe zwar noch einmal auf 21:22 heran, doch die HSG-Abwehr stand nun stabil, der Siegeswille war längst geweckt und endlich konnten auch offensiv noch ein paar schöne Spielzüge gezeigt werden. Katha Klein zog unwiderstehlich in die Lücken in der Zweiten Welle und Celina Schäfer verwertete einen Gegenstoß zur 25:21-Vorentscheidung nach 52 Minuten. In den Schlussminuten kontrollierte die HSG dann endlich die Begegnung, minimierte die Fehlerquote und hatte den Kopf noch mal aus der Schlinge gezogen. Am Ende stand ein zwar glanzloser, aber doch völlig verdienter 28:23-Arbeitssieg.

Die HSG hat damit den Anschluss an das Vorderfeld in der Tabelle hergestellt und sogar die als Meisterschaftsfavorit gestarteten Wildungerinnen überholt. Als Nummer eins im Bezirk geht man also in die 3-wöchige Herbstpause, in der es das ein oder andere Wehwehchen auszukurieren gilt, bevor Anfang November das Heimspiel gegen den stark gestarteten Tabellennachbarn aus Fuldatal/Wolfsanger ansteht.

Es spielten: Annika Bemfert (Tor, 1.-30. Min und ein Siebenmeter, 10 gehaltene Würfe), Gitta Schäfer (Tor, 31.-60. Min, 5 gehaltene Würfe); Julia Fackiner, Marielle Schlodder 2, Katharina Althaus 1, Sophie Kümmel 2 (1), Friederike Born, Lea Blaschke, Julia Staubus 9 (4), Katharina Klein 5, Celina Schäfer 3, Sandra Kupke 6 (1)

 

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