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02. Oktober 2016

HSG-Damen holen verdienten Punkt beim Landesliga-Absteiger

Frauen Bezirksoberliga: Tuspo Waldau : HSG Ederbergland 23:23 (11:11)


Erster Punktgewinn für die HSG-Damen in der noch jungen Saison: Auch im zweiten Spiel mussten die Damen gegen einen Landesliga-Absteiger antreten und tatsächlich hielten sie diesmal nicht nur gut mit, sondern brachten auch Zählbares mit nach Hause. Am Ende wusste zwar keiner, ob er sich nun über den Punkt freuen oder über den verpassten Sieg ärgern sollte, denn es hatte nicht viel gefehlt, um die ganz große Überraschung zu schaffen, doch mit etwas Abstand konnten die Mädels sehr stolz auf ihre Leistung sein. „Wir haben gegen einen der Top-Favoriten auf den Aufstieg nicht nur gut mitgehalten, sondern über weite Strecken den besseren Handball geboten und die klareren Chancen gehabt. Allein der Torhüterleistung der Waldauerinnen war es geschuldet, dass wir nicht gewonnen haben, doch die gehört nun mal auch mit zum Spiel. Ich bin stolz auf meine Mädels, auch wenn wir diesmal noch nicht reif genug waren für den ganz großen Coup“, resümierte Trainer Christian Graf nach einer emotionalen Achterbahnfahrt vor allem in den letzten 20 Minuten.

Der HSG-Coach hatte seine Anfangs-Sieben im Vergleich zum letzten Spiel zwar auf fünf Positionen verändert, doch die HSG kam gut ins Spiel gegen die offensive Deckung der körperlich überlegenen Waldauerinnen. In der Anfangsphase war es Sophie Kümmel, die die sich bietenden Räume auf Halbrechts exzellent nutzte und die HSG von Beginn an in Führung brachte, bei ihrem dritten Treffer zum 6:4 nach 15 Minuten sogar erstmals mit zwei Toren Unterschied. Waldau ließ sich allerdings nicht abschütteln und kam schnell zum 7:7-Ausgleich, die Mittelspielerin setzte immer wieder Nadelstiche im Eins-gegen-Eins, aber auch über den Kreis kamen die Kasselerinnen zu Treffern. Annika Bemfert im HSG-Tor konnte jedoch auch einige Bälle entschärfen, sodass Waldau bis zur Halbzeit zumindest nicht einmal in Führung gehen konnte. Allerdings verpasste es die HSG auch die Führung zwischenzeitlich deutlicher auszubauen, als einige Bälle im Gegenstoß überhastet verloren gingen oder einige freie Würfe von der Waldauer Torhüterin pariert wurden. Der Ausgleich per Siebenmeter mit dem Halbzeitpfiff zum 11:11 schmeichelte so den Gastgeberinnen. Immerhin stimmten aber Einstellung und Spielidee bei der HSG und so ging man zuversichtlich in den zweiten Durchgang.

Die starke Katha Althaus klaute nach 10 Sekunden der zweiten Hälfte den Waldauerinnen den Ball und gab mit dem Gegenstoßtor das Signal für 8 furiose Minuten der HSG. Die eingewechselte Hannah Porsch nagelte den Ball von Rechtsaußen in den Giebel und die allmählich warm laufende Katha Klein sorgte mit 2 lupenreinen Treffern für die 15:12-Führung, die kurz darauf sogar noch auf 17:13 ausgebaut wurde. Waldau wirkte überrascht und kam doch wieder heran. Es begann die schwächste Phase der HSG, die plötzlich in der Abwehr nachließ und einige unnötige Gegentore bekam, schlimmer aber war die völlig unnötige Hektik im Angriff, wo viel zu früh und aus schlechten Positionen abgeschlossen wurde. Zudem wurden auch 2 Gegenstöße und weitere Großchancen vergeben, als man gegen die immer stärker werdende Waldauer Torhüterin den Überblick verlor. Es dauerte nur 5 Minuten und aus dem komfortablen Vorsprung war beim 18:17 für Waldau der erstmalige Rückstand geworden. Trainer Graf blieb nur die Auszeit, um wieder für Ruhe und Struktur im Spiel zu sorgen, der Appell nun doch endlich hoch zu werfen gegen die stets früh abtauchende Torhüterin blieb jedoch auch in der Folge unerhört. „Diese 5 Minuten hätten uns fast um den verdienten Lohn gebracht, ohne solche Schwächephasen geht es bei uns leider noch nicht. Mit etwas mehr Routine hätten wir hier den Sack zugemacht, wir müssen daraus lernen“, haderte Graf nach dem Spiel schon etwas mit dem Schicksal. Immerhin Lea Blaschke übernahm nun Verantwortung , erzielte erst den Ausgleich sehenswert von Außen und brachte die HSG dann per Siebenmeter auch wieder nervenstark in Front. Es ging nun auf und ab, die Spannung war greifbar, die Intensität stieg noch einmal und der gute Schiedsrichter verhängte Siebenmeter um Siebenmeter, von denen die HSG-Torhüterinnen leider keinen entschärfen konnten. So ging Waldau wieder in Führung, 3 Minuten vor Schluss im Gegenstoß zum 22:21. Diesmal war es Sophia Baumgartner vorbehalten von Außen den Ausgleich zu besorgen, als aus dem HSG-Rückraum schon länger keine Treffer mehr erzielt wurden. Mit Fritzi Born war es dann eine weitere A-Jugendliche, die gut eine Minute vor Schluss wieder einen Siebenmeter herausholte, den Katha Klein nervenstark zum erneuten 23:22-Führung verwandelte. Waldau hatte nun den Ball und spielte die Rechtsaußen frei, die die HSG nur zu Lasten eines weiteren Siebenmeter stoppen konnte. Der erneute Torwartwechsel zu Gitta Schäfer brachte nichts, Waldau glich wieder aus. 20 Sekunden waren noch zu spielen, genug Zeit für den Siegtreffer, aber auch genug Zeit um das Spiel noch zu verlieren… Keine 3 Sekunden nach Wiederanpfiff verlor die HSG tatsächlich den Ball und konnte nur mit viel Glück einen weiteren Treffer der Waldauerinnen verhindern, als sich gleich mehrere Spielerinnen nach dem Ball warfen und so letztlich den absolut verdienten Punkt sicherten.

Die HSG hat in den beiden schweren Spielen zu Saisonbeginn gegen zwei der drei Landesliga-Absteiger gezeigt, dass auch dieses Jahr wieder mit ihr zu rechnen ist. In Summe beider Spiele ist der gewonnene Punkt in Waldau absolut verdient und Bestätigung für die harte Sommer-Vorbereitung. Dennoch wartet man nun natürlich sehnsüchtig auf den ersten Saisonsieg und den will man am kommenden Samstag (19 Uhr, Frankenberg) gemeinsam mit den heimischen Fans im Duell mit dem stark gestarteten Aufsteiger Wesertal II feiern. 

Es spielten: Annika Bemfert (Tor, 1.-30., 44.-60. Min, 8 gehaltene Würfe), Gitta Schäfer (Tor, 31.-44., 60. Min, 2 gehaltene Würfe); Nadine Horsel 1, Julia Fackiner, Marielle Schlodder, Katharina Althaus 3, Sophie Kümmel 4 (1), Sophia Baumgartner 3, Friederike Born, Lea Blaschke 4 (2), Hannah Porsch 2, Julia Staubus, Katharina Klein 6 (4), Anastasia Gavrilenko (n.e.)

 
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