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25. September 2016

HSG-Damen verlieren Saisonauftakt

Frauen Bezirksoberliga: HSG Ederbergland : HSG Bad Wildungen/Fr./Bergh. 18:22 (9:9)

Letztlich hat sich der Favorit verdient durchgesetzt, doch die HSG-Damen konnten zumindest phasenweise gut mithalten – so lautet das Fazit nach der 18:22-Niederlage der HSG-Damen im ersten Saisonspiel gegen den Landesliga-Absteiger und Aufstiegsfavoriten aus Bad Wildungen. Um die Waldeckerinnen wirklich zu gefährden, fehlten vor allem in der zweiten Halbzeit die letzte Frische und Spritzigkeit in der Abwehr sowie zündende Ideen und Cleverness im Angriff. „Wir haben zu viele Kleinigkeiten falsch gemacht, um so ein Spiel am Ende gewinnen zu können; dennoch können wir auf die Leistung aufbauen und es gilt die fehlenden 10% in Abwehr und Angriff in den nächsten Wochen herauszukitzeln“, bilanzierte Trainer Christian Graf das Geschehen nach der Partie vor der doch etwas enttäuschenden Kulisse von nur 60 Zuschauern in Frankenberg. Ein Sonderlob bekam die 60 Minuten ackernde und auch im Angriff überzeugende Nadine Horsel.

Vor dem ersten Saisonspiel war die Nervosität in den Reihen der jungen HSG-Truppe spürbar, folgerichtig versprangen zu  Beginn gleich einige Bälle und man geriet rasch 0:2 in Rückstand. Erst in der sechsten Minute brach Sandra Kupke per Siebenmeter den Bann, die HSG war im Spiel und ging wenig später nach Hannah Porsch's Distanzwurf erstmals mit 3:2 in Führung. Die Deckung hatte sich gut auf die langen, druckvollen Angriffswellen der Wildungerinnen eingestellt, die aus dem Rückraum kaum Gefahr ausstrahlten. Ganz anders die HSG, die den Ball gut laufen ließ und mit variablem Spiel den Ton angab. Spätestens nach Kupkes viertem Treffer zur 8:4-Führung nach 20 Minuten rieben sich einige Zuschauer verwundert die Augen, wie abgeklärt die Graf-Sieben das Geschehen bestimmte. Ein wirkliches Tempospiel kam nicht zustande, zu diszipliniert agierten beide Teams in der Rückwärtsbewegung. Im Positionsangriff sollte sich das Spiel also entscheiden und plötzlich kippte die Partie. Die HSG musste einige Wechsel vornehmen, die ein oder andere schien einen Gang zurückzuschalten und plötzlich schwand Stabilität und Aggressivität in der Abwehr. Wildungen ließ sich nicht lange bitten und kam vor allem dank der überragenden Alex Eder immer wieder zu leichten Treffern nach Eins-gegen-Eins-Aktionen und ging prompt mit 9:8 in Führung. Immerhin verwertete Katha Althaus vom Kreis einen Abpraller mit dem Pausenpfiff zum verdienten Unentschieden. „Wir haben von der 5. bis zur 20. Minute herausragend Handball gespielt und dann ein paar Prozent nachgelassen und schon war der tolle Vorsprung wieder dahin. Schade, ich hoffe, dass wir daraus lernen“, haderte Graf mit der kurzen Schwächephase vor der Pause.

Nach dem Wechsel machte sich vor allem in der Abwehr das Fehlen von Katha Klein mehr und mehr bemerkbar, denn die HSG kam kaum zu leichten Ballgewinnen und musste defensiv viel investieren, um die im Eins-gegen-Eins immer stärker werdenden Wildungerinnen um die nun groß aufspielende Bianca Eder zumindest ein wenig im Griff zu behalten. Hinzu kam, dass die HSG-Torhüter Schäfer und Bemfert mit zusammen 12 gehaltenen Bällen auch kaum Impulse geben und nur selten die Fehler der Vorderleute wettmachen konnten. Wildungen zog so nach 35 Minuten erstmals auf drei Tore davon (10:13). Der Angriffsmotor um die zwar um spielerische Linie bemühte, aber zunehmend müde gespielte Ella Schlodder geriet in der Folge weiter ins Stocken, es fehlten leichte Tore aus dem Rückraum und die Außen-Positionen waren praktisch abgemeldet. Wildungen hingegen konnte sich auf die Einzelaktionen gegen die nicht mehr konsequent seitwärts verteidigende HSG-Abwehr verlassen und zog binnen weniger Minuten auf 15:11 davon. Der Kampfgeist der Heim-Sieben war aber noch nicht gebrochen, Schlodder und Horsel verkürzten auf 13:15 und auch nach 44 Minuten war beim 14:16 noch alles drin. Die nächsten Minuten sollten nun aber die Entscheidung bringen, denn bis zur 47. Minute war Wildungen auf 20:14 davon gezogen, weil die HSG vorn 2 klarste Chancen aus der Nahwurfzone vergab, 2 mal trotz vorherigem Körperkontakts Kreis ab gegen sich gepfiffen bekam und dann auch noch ein reguläres Tor zurückgepfiffen wurde. Auf der anderen Seite bewies Wildungen die größere Erfahrung, ging konsequent tief in die Lücken und die HSG-Torhüter hatten zwar häufiger den Hand am Ball, konnten die Gegentreffer aber nicht vermeiden. „In dieser Phase hat uns auch das nötige Glück gefehlt, Kleinigkeiten haben uns in uneinholbaren Rückstand gebracht“, kommentierte Graf die spielentscheidende Phase. In den Schlussminuten konnte die HSG das Ergebnis nur noch in Grenzen halten und so auf jeden Fall mit erhobenem Haupt das Feld verlassen. Erfreulich zu erwähnen war dabei das erste Tor von der gerade 17 Jahre alt gewordenen Lea Blaschke im Erwachsenenbereich. Für einige Schrecksekunden sorgte dagegen Sandra Kupke, die bei einem Sprungwurf hart angegangen sehr unsanft auf den Ellbogen fiel und behandelt werden musste, mittlerweile aber leichte Entwarnung gab, sodass zumindest kein mehrmonatiger Ausfall zu befürchten ist. 

Zum ersten Mal in den vier Jahren unter Trainer Christian Graf verlor die HSG ein Saison-Auftaktspiel und steht nächsten Samstag vor einer nicht minder schweren Aufgabe, wenn es dann zum nächsten Landesliga-Absteiger geht, nämlich dem Tuspo Waldau, der mit 3:1 Punkten gut in die Saison gestartet ist. Auch hier hat die HSG nichts zu verlieren und wird wieder alles versuchen, den ersten Punktgewinn zu realisieren. 

Es spielten: Gitta Schäfer (Tor, 1.-30., 34-46. Min, 6 gehaltene Würfe), Annika Bemfert (Tor, 31.-34., ab 46. Min, 6 gehaltene Würfe); Celina Schäfer, Sandra Kupke 4 (3), Nadine Horsel 4, Marie Porsch, Julia Fackiner, Marielle Schlodder 2, Katharina Althaus 3, Sophie Kümmel, Sophia Baumgartner 1, Friederike Born 1, Lea Blaschke 1, Hannah Porsch 2.

 
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