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21. März 2016

Frauen verpassen nur knapp die Sensation

Frauen Bezirksoberliga: HSG Ederbergland : HSG Hofgeismar/Grebenstein 22:25 (14:14)


Zum letzten Saison-Heimspiel im Aufstiegsjahr hatten sich noch einmal knapp 100 Zuschauer in der Battenberger Großsporthalle eingefunden und sie wurden nicht enttäuscht, denn das Spitzenspiel zwischen der auf Rang 3 rangierenden heimischen HSG und den bereits als Landesliga-Aufsteiger feststehenden Gästen bot guten Handball. „Dieses Spiel hat die tolle Entwicklung der Mannschaft in diesem Jahr noch einmal verdeutlicht, denn wir konnten den Spitzenreiter diesmal richtig ärgern, während das Hinspiel noch 33:14 verloren ging; darauf muss man stolz sein“, kommentierte der nach seiner Sperre auf die Tribüne verbannte Trainer Christian Graf, der von Co-Trainer Mario Wehner aber problemlos vertreten wurde.

Die HSG musste kurzfristig auf Hannah Porsch verzichten, trat sonst aber in Bestbesetzung auf, und war gewarnt vor den starken Rückraumspielerinnen der Gegner. Entsprechend aggressiv agierte man zunächst gegen die Halb-Spielerinnen, vernachlässigte aber dabei die Abdeckung der Kreisläuferin, die mehrfach gut in Szene gesetzt werden konnte. So zog Hofgeismar vom 2:2 auf 6:3 davon, doch die HSG biss sich ins Spiel und überzeugte auf ganzer Linie, auch spielerisch mit einigen sehenswerten Abläufen, die leider nicht immer mit einem Torerfolg gekrönt wurden. Celina Schäfer von Außen und Katha Klein aus dem Rückraum brachten die HSG auf 5:6 heran, doch Hofgeismar verwertete im Angriff die Chancen weiter eiskalt und zog wieder auf 9:6 davon. Im Stile einer Spitzenmannschaft überzeugten sie mit präzisen Würfen und klar herausgespielten Chancen, während auf HSG-Seite genau diese Präzision bei einigen Abschlüssen von Außen, aber auch bei etwas verfrühten Würfen aus dem Rückraum fehlte. Doch das wurde mit Kämpferherz und Tempo kompensiert, Nadine Horsel erzielte in der 21. Minute im Eins-gegen-Eins den 10:10-Ausgleich und die eingewechselte Annika Bemfert im HSG-Tor gab der Abwehr zusätzliche Stabilität in einer Phase, in der auch Hofgeismar nach einigen Wechseln nicht mehr so kaltschnäuzig agierte. Dass die HSG die erstmalige Führung in dieser Phase verpasste, lag auch daran, dass fast jeder gegnerische Angriff nun mit einem Siebenmeter endete, am Ende sollte das Siebenmeterverhältnis 11:3 pro Hofgeismar lauten, was nicht unbedingt der Härte beider Abwehrreihen entsprach. Es gehört aber auch zu Moral und Fokussierung der HSG in dieser Saison, dass man sich von solchen Pfiffen nicht weiter beeindrucken lässt und so ließen sich die Mädels nicht abschütteln. Ganz im Gegenteil: Nach längerer Behandlungspause von Sandra Kupke 2 Sekunden vor der Pause, nagelte Katha Klein den folgenden Freiwurf mit der Schlusssirene zum Ausgleich in den Torwinkel. 

Die HSG war nun richtig heiß, hatte die Anfangsnervosität längst abgelegt und glaubte an ihre Chance auch in diesem Spiel. Die zweite Halbzeit sollte zu einem echten Kampfspiel werden, die Torausbeute ging zurück, die Fehlerzahl stieg an. Katharina Althaus erzielte im Nachfassen die erstmalige HSG-Führung vom Kreis und Sandra Kupke stellte kurz darauf auf 16:15. In der 40. Minute ging Hofgeismar dann wieder mit 17:16 in Führung und baute diese bis zum 20:17 weiter aus. Ursächlich waren einige Abpraller-Situationen, wo Hofgeismar zweite Chancen geschenkt bekam sowie einige überhastete Angriffssituationen. Sandra Kupke und Katharina Klein fehlten in dieser Phase die letzte Durchschlagskraft und das nötige Wurfglück, Ella Schlodder auf der Mitte verzettelte sich zudem mehrfach im Eins-gegen-Eins und strahlte zu wenig Torgefahr aus. Hinzu kamen noch einige unnötige Fehlpässe und schon war Hofgeismar beim 23:19 knapp 8 Minuten vor Schluss vorentscheidend davon gezogen. Der Kräfteverschleiß war beiden Teams jetzt auch anzumerken, auch in der Abwehr fehlten häufiger die letzten Prozent in der Seitwärtsbewegung, verständlich nach der intensiven Partie. Folgerichtig konnte die HSG trotz noch mal offensiverer Deckung das Spiel nicht erneut drehen und verlor 22:25.

„Am Ende haben Kleinigkeiten den Unterschied gemacht, die Mannschaft hätte sich einen Punktgewinn verdient gehabt und der wäre auch absolut möglich gewesen. Manchmal noch ein wenig mehr Geduld im Angriff, die Konzentration immer hochhalten und ein bisschen Glück bei der ein oder anderen Schiedsrichterentscheidung und so ein Spiel geht anders aus“, bilanzierte Co-Trainer Mario Wehner, der aber dennoch sehr zufrieden mit der gezeigten Leistung sein durfte.

Im Kampf um einen Platz in der oberen Tabellenhälfte geht es nun in 3 Wochen zum letzten Saisonspiel nach Waldau, weiterhin ist von Platz 3 bis 7 alles möglich, wobei der Punktabzug wegen Nicht-Erfüllung des Schiedsrichter-Solls noch nicht eingerechnet ist. Auch im letzten Spiel hofft die Mannschaft noch einmal auf die verdiente Unterstützung ihrer Fans, bei denen sie sich nach dem Spiel bereits mit einem Plakat bedankt hat.

Es spielten: Gitta Schäfer (Tor, 1.-13. Min, 2 gehaltene Würfe), Annika Bemfert  (Tor, 13.-60. Min, 19 gehaltene Würfe, davon 3 Siebenmeter); Celina Schäfer 2, Anna-Maria Born, Sandra Kupke 8 (2), Nadine Horsel 2, Julia Fackiner, Marielle Schlodder, Katharina Althaus 1, Julia Staubus 2, Katharina Klein 6 (1), Marie Porsch, Anja Reichert-Wilhelm 1, Anastasia Gavrilenko (n.e.) 

 
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