Aktuelles

29. Februar 2016

Hart erkämpfte 2 Punkte

Frauen Bezirksoberliga: HSG Ederbergland : HSG Baunatal 31:28 (13:13)


„Mund abwischen, weiter machen!“ So lautet das Motto für die HSG-Mädels nach ihrem hart erkämpften, aber dennoch verdienten Erfolg in einem wilden Spiel gegen die HSG Baunatal. Dabei wurden die Graf/Wehner-Schützlinge nur gelegentlich ihrer Favoritenrolle gerecht, wirkten in der Abwehr ungewohnt gehemmt und unkoordiniert, konnten aber zumindest im Angriff einige schöne Treffer erzielen und warfen mit 31 Treffern so viele Tore wie noch nie in dieser Saison. Dass es die an diesem Tag aber auch dringend brauchte, war nach dem 19:14-Hinspielerfolg nicht zu erwarten gewesen, standen sich hier tatsächlich die gleichen Mannschaften gegenüber? Überragten im Hinspiel noch die Torhüterinnen auf beiden Seiten, muss deren Tagesform diesmal doch als unterdurchschnittlich beschrieben werden.

Die HSG begann nach den Ausfällen von Katha Klein, Gitta Schäfer und Caro Hirt, deren Regeneration nach Armbruch leider viel langwieriger wird als erwartet, nervös und lag trotz zweier Kupke-Treffer schnell mit 2:5 zurück. Baunatal ließ den Ball gut laufen, fand die sich bietenden Lücken in der HSG-Abwehr oder traf ungehindert aus der Distanz. Auch in der Folge erarbeiteten sie sich zahlreiche gute Chancen, trafen das Tor aber nicht mehr. Davon profitierte die HSG, erhöhte das Tempo und brachte mit einem 6:0-Lauf das Spiel auf die erwartete Bahn. Vor allem Julia Staubus mit 3 lupenreinen Treffern von Linksaußen leitete die Wende ein an einem Tag, an dem sich die Außenpositionen mit insgesamt 8 Treffern endlich mal wieder in den Vordergrund spielten. Doch diesen guten 10 Minuten der HSG, die in der 10:7-Führung mündeten, folgte erneut Ernüchterung. Im Angriff gab es Fehlpässe und Fehlwürfe teils meterweit neben oder über das Tor, viel schlimmer aber die Abwehrleistung. Baunatal trug lange Angriffe vor und fand immer wieder eine freie Spielerin, mal am Kreis oder einen nachlaufenden Einläufer, mal gingen die Halben gezielt in die Tiefe oder warfen doch mal aus dem Rückraum. Für einen Abstiegskandidaten zeigten sie sich erstaunlich variabel, was sie für den Rest der Saison im Vergleich mit Escherode und Fuldatal in die Favoritenrolle wachsen lässt. Die HSG schaute dem bunten Treiben leider ohne die sonst bekannte und gefürchtete Aggressivität zu, hatte vor allem auf der rechten Abwehrseite große Probleme und fand sich plötzlich kurz vor der Pause wieder mit 11:12 im Rückstand wieder. Mit Mühe kam man zumindest noch zum 13:13-Halbzeitstand.

„Diese erste Halbzeit war defensiv äußerst dünn, was wir den Mädels auch klar aufgezeigt haben. Das war nicht unser wahres Gesicht. Immerhin war der Kampfgeist in der zweiten Halbzeit dann besser, auch wenn lange noch nicht alles geklappt hat“, bewertete Trainer Christian Graf die Abwehrleistung. Die HSG kam entschlossener aus der Kabine, Sophia Baumgartner und Hannah Porsch sorgten für die ersten 4 Treffer, doch Baunatal ließ sich bis zum 17:17 noch nicht abschütteln. Die letzte Entschlossenheit fehlte im HSG-Angriff, zu oft suchte man die Eins-gegen-Eins-Situationen ohne vorher die gegnerische Abwehr richtig in Bewegung gebracht zu haben. Immerhin hatte sich die Abwehr nun besser auf die allerdings auch müder werdenden Baunatalerinnen eingestellt, was zu einigen leichten Ballgewinnen führte, die man auch zu schönen Treffern im erweiterten Gegenstoß nutzen konnte. Wesentlich war aber vor allem der starke Auftritt von Sandra Kupke, die nun endlich mit mehr Distanz zur Abwehr agierte und drei „leichte“ Rückraumtore in Folge zur 22:17-Vorentscheidung nach 45 Minuten einstreute. Am Ende standen überragende 8 Treffer aus 9 Versuchen bei Kupke in den Büchern. Baunatal reagierte nochmal mit einer Auszeit und etwas offensiverer Deckung, kam auch wieder auf 23:20 heran, doch die gut aufgelegte Anastasia Gavrilenko und die nach Durststrecke endlich wieder treffende Celina Schäfer hielten den Gegner auf Distanz. Dass es dennoch bis zum Schluss eng blieb, lag daran, dass in der Schlussviertelstunde auf beiden Seiten fast jeder Wurf ein Treffer war. 6 Minuten vor Schluss kam Baunatal von 27:23 auf 27:25 heran, auch die HSG nahm nun nochmal eine Auszeit. Das Ergebnis pendelte bis zum Schluss immer zwischen einer 2- und 3-Tore-Führung für die HSG hin und her, denn die HSG spielte die Schlussminuten clever hinunter, Baunatal fehlten die letzten Körner für eine noch offensivere Deckung und die entscheidenden Impulse von der Torhüterin.

„Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis, wir haben die Zuschauer gut unterhalten. Mit der Art und Weise vor allem in der Abwehr kann ich jedoch nicht zufrieden sein. Immerhin hat in der zweiten Halbzeit die Moral gestimmt und wir haben letztlich verdient gewonnen, wenn auch ohne Glanz und Gloria.“ Die HSG freut sich nun auf ein spielfreies Wochenende, wird sich danach aber steigern müssen, will sie gegen die Topteams aus Dittershausen, Hofgeismar und Waldau noch weitere Punkte sammeln, um in der Tabelle tatsächlich Platz 4 oder 5 zu halten, was im Aufstiegsjahr natürlich die Krönung einer klasse Saison wäre.

Es spielten: Annika Bemfert  (Tor, 16 gehaltene Würfe); Celina Schäfer 1, Anna-Maria Born, Sandra Kupke 8 (2), Nadine Horsel 2, Julia Fackiner 2, Laura Klein 3 (2), Marielle Schlodder 1, Katharina Althaus 1, Sophie Kümmel 1, Julia Staubus 4, Sophia Baumgartner 2, Anastasia Gavrilenko 2, Hannah Porsch 4

 

Zurück