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14. Februar 2016

Frauen schaffen den vorzeitigen Klassenerhalt

Frauen Bezirksoberliga: HSG Ederbergland : TSG Wilhelmshöhe 24:19 (10:9)

 

„Das war der letzte fehlenden Schritt zum Klassenerhalt und das fünf Spieltage vor Schluss“ bilanzierte ein stolzer HSG-Trainer Christian Graf nach dem schwer erkämpften, letztlich aber vor allem aufgrund der Abwehrleistung verdienten Sieg seiner Aufsteigerinnen gegen die TSG Wilhelmshöhe. Der 24:19-Erfolg stellt zugleich die höchste Saisonniederlage der keineswegs zu unterschätzenden Kasselerinnen dar und bringt die HSG mit nun 9:1 Punkten auf Platz 2 der Rückrundentabelle, im Gesamttableau scheint mittlerweile alles zwischen Rang 4 und 8 denkbar. Ein großer Dank geht an Sonja Huhn, Anja Reichert-Wilhelm und Gitta Schäfer, die ihren Skiurlaub einen Tag früher als geplant abgebrochen haben, um die vor allem im Tor durch den studienbedingten Ausfall von Annika Bemfert entstandene Lücke zu schließen und der Mannschaft so überhaupt die Chance zu geben, auf Augenhöhe mit dem guten Torhütergespann der Gegnerinnen zu agieren.

Die HSG, angetreten ohne Hannah Porsch und damit im rechten Rückraum ungewohnt meist mit Rechtshänderinnen agierend, kam recht gut ins Spiel und zog nach kurzzeitigem 1:2-Rückstand gleich auf 5:2 davon. Bemerkenswert bereits in dieser Phase der Auftritt von Celina Schäfer, die auf Rechtsaußen ihre beste Saisonleistung zeigte und mit insgesamt 7 Treffern aus 8 Versuchen eine der HSG-Trumpfkarten darstellte. Ebenso beachtlich das Comeback von Laura Klein nach langer Spielpause, die routiniert vom Siebenmeterpunkt eine 100%-Ausbeute zu verzeichnen hatte und die HSG so in Führung brachte. Doch Wilhelmshöhe ließ nicht locker, angetrieben von ihrer einmal mehr herausragenden Julia Limmeroth, blieben sie jederzeit in Schlagdistanz in einem Spiel, dass teils von langen Angriffen, teils aber auch von schnellen Gegenstößen geprägt war. Die Fehlerquote war auf Wilhelmshöher Seite etwas höher, dafür scheiterte die HSG trotz gut herausgespielter Chancen immer wieder an den überzeugenden gegnerischen Torfrauen. Erst nach knapp 25 Minuten konnte sich die HSG nach einer Siebenmeterparade der guten Gitta Schäfer und einem Tempogegenstoß der sonst meist glücklosen Katharina Klein beim 10:7 wieder mit 3 Toren absetzen. Nach einigen Wechseln im HSG-Team und einigen unnötigen Ballverlusten kam Wilhelmshöhe zur Pause dann dennoch wieder auf 10:9 heran. Das Trainerduo Graf/Wehner monierte in der Halbzeit die fehlende Distanz zur gegnerischen Abwehr, immer wieder verzettelte sich ihr Team in wenig vorbereiteten Eins-gegen-Eins-Situationen. Da man sich auf die erneut stabile Abwehrleistung um die defensiv überzeugenden Julia Fackiner, Katharina Althaus und Nadine Horsel verlassen konnte, ging man dennoch optimistisch in Durchgang zwei.

Erneut eröffnete Celina Schäfer von Außen den Torreigen, doch kurz darauf ging Wilhelmshöhe beim 12:11 nach langer Zeit mal wieder in Führung. Vorn hatte man ein paar Chancen liegen gelassen und hinten machte das gut einstudierte Spiel über den Kreis der HSG-Abwehr immer größere Probleme. Doch auch in dieser Phase unterstrich die Mannschaft ihre tolle Entwicklung der letzten Monate und ließ sich nicht weiter aus der Ruhe bringen. Hatten Katha Klein und Ella Schlodder diesmal im Angriff vielleicht nicht ihren besten Tag, springen eben dank der großen Homogenität im Kader andere in die Bresche. Sandra Kupke traf prompt und endlich aus der Distanz zum 13:12, Anna Born ließ kurz darauf von Linksaußen das 14:13 folgen. Das Spiel blieb aber eng, Wilhelmshöhe ließ sich bis zum 16:16 nach 47 Minuten nicht abschütteln. Mal kamen sie über den Kreis, mal per Siebenmeter, selten aus der Distanz zum Erfolg und doch machte sich der zunehmende Kräfteverschleiß im kleinen Kader bemerkbar. Die HSG hielt das Tempo hoch, wechselte allerdings auch kaum noch. Auch das Glück war nun in der ein oder anderen Situation auf HSG-Seite, als Julia Fackiners Wurf im Gegenstoß von der Schulter der Torhüterin noch reinging und diese kurz darauf auch bei Laura Kleins Siebenmeter die Hände am Ball hatte. Die HSG führte nun 19:16 und wenig später 21:17, die Vorentscheidung rund 7 Minuten vor dem Ende. Die nun etwas offensivere Abwehr der Kasslerinnen spielte der HSG in die Karten, vor allem Nadine Horsel nutzte die sich bietenden Räume exzellent und traf selbst oder holte Siebenmeter heraus. Wilhelmshöhe war platt, die HSG zog durch 2 Kupke-Tore sogar noch auf 5 Tore davon und feierte den erst am Ende klaren und vielleicht ein, zwei Tore zu hohen Erfolg ausgelassen. „Das war sicher nicht unser bestes Spiel, vor allem im Angriff haben wir uns teilweise sehr schwer getan. Dafür war auf die Abwehr erneut Verlass und am Ende hat einmal mehr der breitere Kader den Ausschlag gegeben gegen einen toll kämpfenden, am Ende aber doch von wenigen Einzelspielern abhängenden Gegner.“

Nachdem das Abstiegsgespenst nun endgültig vertrieben ist, blickt die HSG entspannt auf die anstehenden Aufgaben. Bereits nächste Woche geht es zur SVH Kassel, dem als Meisterschaftsfavorit gestarteten Team, das nach einigen Rückschlägen zumindest den Relegationsplatz absichern will. Hier haben die HSG-Mädels nichts zu verlieren und hoffen auf ein besseres Ergebnis als bei der 18:30-Hinspielniederlage.

 

Es spielten: Gitta Schäfer (Tor, 10 gehaltene Würfe, davon 1 7m); Celina Schäfer 7, Katharina Klein 3, Anna-Maria Born 2, Sonja Huhn, Anja Reichert-Wilhelm, Sandra Kupke 4, Nadine Horsel 1, Marie Porsch, Julia Fackiner 1, Laura Klein 5 (5), Marielle Schlodder, Katharina Althaus 1, Pia Amend (n.e.)

 
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