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01. Februar 2016

Verdienter Punktgewinn in Zwehren

Frauen Bezirksoberliga: HSG Zwehren/Kassel II : HSG Ederbergland 23:23 (10:12)

 

Spannung pur boten die Damen der HSG Ederbergland Ihren zahlreich mitgereisten Fans am Samstag Abend im Gastspiel bei der Oberliga-Reserve der HSG Zwehren/Kassel, an dessen Ende ein verdienter Punktgewinn beim Favoriten stand. Die HSG konnte nahezu in Bestbesetzung antreten und trotzte den noch auf Relegationsplatz 2 schielenden Gastgeberinnen mit einem tollen Kampf in der Abwehr einen Punkt ab und ist damit mit 7:1 Punkten in der Rückrunde weiter ungeschlagen. „Wir wollten sie nach der deutlichen Niederlage im Hinspiel diesmal ärgern und das ist uns vor allem mit der aggressiven Abwehrarbeit gelungen. Es war im Prinzip sogar noch mehr drin, aber wir sind natürlich super zufrieden mit dem Punktgewinn“, resümierte Trainer Christian Graf nach dem Spiel.

Die Partie verlief von Beginn an sehr ausgeglichen, in den ersten 15 Minuten konnte sich kein Team mit mehr als einem Tor absetzen. Die HSG wollte den Rückraum der Gegnerinnen nicht zur Geltung kommen lassen, aber auch das berüchtigte Spiel über den Kreis galt es zu unterbinden, was auch recht gut gelang, da man insbesondere die Zwehrener Mittelspielerin permanent früh unter Druck setze. Julia Fackiner und Katha Klein agierten gut abgestimmt im Mittelblock, zudem spielten auch Nadine Horsel und Celina Schäfer auf den Halbpositionen stark. Im Angriff wiederum wollte man einen schnellen Ball spielen und konsequent auf die Lücken gehen, gegen die Zwehrener Deckung aber kein leichtes Unterfangen. Hannah Porsch traf mit ihrem ersten Wurf zum 1:0, tat sich in der Folge aber schwer in gute Wurfpositionen zu kommen. Ella Schlodder zog auf der Mitte die Fäden, strahlte mehr Torgefahr aus als zuletzt und traf zum Beispiel durchsetzungsstark zum 4:4. Katha Klein wartete wie gewohnt mit der ein oder anderen unorthodoxen Angriffsaktion auf und brachte die HSG in der 15. Minute mit 7:6 in Führung. Es entwickelte sich auch in der Folge ein hart umkämpftes Spiel, natürlich gab es auf beiden Seiten auch einige Fehler und Unkonzentriertheiten, beide Teams boten aber dennoch eine ordentliche Bezirksoberliga-Partie. Im Verlauf der ersten Hälfte kam auch Gitta Schäfer im HSG-Tor immer besser in Fahrt, entschärfte vor allem aus dem Rückraum die meisten Würfe und zudem auch zwei Siebenmeter. Folgerichtig ging die HSG auch beim 9:7 erstmals mit 2 Toren in Führung, Zwehren konterte aber zum 10:10, auch weil die HSG in dieser Phase einige freie Würfe vergab. Dennoch ging die HSG nach zwei schönen Spielzügen mit einer 12:10-Halbzeitführung in die Kabine und wusste spätestens jetzt, dass hier in Kassel etwas zu holen war.

Entsprechend motiviert ging man in die zweite Hälfte und kassierte doch rasch den 12:12-Ausgleich. In der Abwehr entschied man sich nun für 2 Abwehr-Angriff-Wechsel, was im Angriff zwar den Rhythmus etwas störte, die Abwehr aber stabilisierte. In den Folgeminuten zeigte die HSG eine unheimliche Abwehrschlacht, half sich gegenseitig perfekt aus und zwang Zwehren zu einigen harmlosen Abschlüssen. Im Angriff agierte man nicht minder willensstark und konnte zudem auf Basis der aggressiven Deckung auch im Tempospiel Akzente setzen. Katha Althaus lief in dieser Phase zur Hochform auf, traf zweimal selbst und spielte dann Julia Fackiner noch im Gegenstoß herrlich frei, sodass es plötzlich 16:12 für die HSG stand. Zwehren war konsterniert und früh zur Auszeit gezwungen, fand sich dann sogar in Unterzahl wieder. Die HSG stellte auf eine 5:1-Abwehr um und wollte die Entscheidung, stattdessen ging aber plötzlich die letzte Aggressivität in der Deckung verloren. Statt weiter davonzuziehen, erzielte Zwehren in Unterzahl fast aus dem Nichts 3 Tore und kam kurz darauf sogar zum 16:16-Ausgleich nach 45 Minuten. Nun galt es nicht die Nerven zu verlieren, das Spiel war längst zu einem reinen Kampfspiel geworden mit Fehlern auf beiden Seiten, aber auch einer unglaublichen Spannung. Hannah Porsch bewies mehrfach Ruhe beim Siebenmeter und brachte die HSG wieder mit 17:16 in Führung. Zwehren schaffte es im zweiten Durchgang vor allem über die Außen-Positionen immer wieder zu Torerfolgen, hatte auch bei zwei abgefälschten Rückraumtoren Glück, ging nun aber mit 18:17 erstmals seit dem 5:4 wieder in Führung. Katha Klein, deren Privatduell mit der guten Kasseler Torhüterin bei letztlich 7 Treffern aus 16 Versuchen auch unentschieden endete, war es nun vorbehalten mit zwei schönen Distanzwürfen wieder zum 20:20 auszugleichen, bevor Anna Born von Linksaußen mit zwei lupenreinen Treffern in Folge sogar wieder die 22:21-Führung besorgte. Beim 22:22 übersah der sonst souveräne Schiedsrichter leider einen klaren Schrittfehler der Gastgeberinnen und knapp 3 Minuten vor Schluss fand sich die HSG für 1,5 Minuten nach zwei berechtigten Zeitstrafen sogar in einer 4:6-Unterzahl wieder. Zwehren hatte den Ball, doch das Kämpferherz der HSG schlug nun bis zur Hallendecke. Mit vereinten Kräften verhinderten Schäfer, Fackiner, Althaus und Horsel einen Gegentreffer und auf der Gegenseite markierte Nadine Horsel nach einer tollen Einzelaktion sogar wieder die 23:22-Führung. Wahnsinn! Zurück in der Abwehr bissen die 4 Verbliebenen wieder die Zähne zusammen, den Ausgleich von Linksaußen konnten sie aber nicht verhindern. Noch war aber eine knappe Minute Zeit und die HSG hatte den Ball. 40 Sekunden vor Schluss zog das Trainerteam die Auszeit und stimmte die Mannschaft auf das Finale ein. Endlich wieder vollzählig verfehlte der letzte Porsch-Wurf leider das Ziel und war zudem deutlich zu früh erfolgt. Fast 20 Sekunden blieben Zwehren, doch deren letzter Wurf blieb im Block hängen und so konnte die HSG den verdienten Auswärtspunkt bejubeln.

Trainer Christian Graf „Für diese Spiele wird man Handballer: Es war alles drin, es ging immer hin und her und am Ende steht ein verdientes Unentschieden. Was unsere Deckung heute vollbracht hat, ist aller Ehren wert. Im Angriff hatten wir nicht unseren besten Tag, aber Zwehren ist ja nun wahrlich auch kein schwacher Gegner. Ich bin sehr happy über den Punkt!“

Für die HSG geht es nun nach der Faschingspause wieder mit einem Heimspiel weiter. Mit der TSG Wilhelmshöhe kommt ein direkter Konkurrent im Duell um die Plätze im gesicherten Mittelfeld nach Battenberg und die HSG wird versuchen auch diesmal weiter in der Rückrunde ungeschlagen zu bleiben.

 

 

Es spielten: Gitta Schäfer (Tor; 13 gehaltene Würfe, davon 3 7m); Celina Schäfer, Nadine Horsel 2, Hannah Porsch 4 (3), Julia Fackiner 1, Anja Reichert-Wilhelm, Marielle Schlodder 4, Katharina Althaus 3, Friederike Born, Anna-Maria Born 2, Katharina Klein 7, Marie Porsch, Sophia Baumgartner, Sonja Huhn.

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