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17. November 2015

"Magische 30 geknackt"

Frauen Bezirksoberliga: HSG Ederbergland : TSG Dittershausen 30:18 (11:9)


Begeisternder Auftritt der HSG-Damen im Heimspiel gegen die TSG Dittershausen: Mit einem in der Höhe nie für möglich gehaltenen, aber völlig verdienten 30:18 schickten die Aufsteigerinnen ihre Gäste nach Hause und sind mit nun ausgeglichenem Punktekonto endgültig in der Bezirksoberliga angekommen. Aus einer famosen Mannschaftsleistung ragten Torhüterin Gitta Schäfer und die zehnfache Torschützin Katharina Klein heraus, vor allem die enorme Homogenität im HSG-Kader machte aber an diesem Nachmittag den Unterschied. Wie entfesselt trumpfte die HSG vor allem in der zweiten Hälfte auf und nutzte die Schwächen der ambitionierten Gäste um den mit enormen Erwartungen vom Oberligisten HSG Zwehren verpflichteten Trainer Andreas Paul mit tollem Tempohandball gnadenlos aus.

Das Spiel in der mit über 100 Zuschauern bestens gefüllten Frankenberger Großsporthalle begann ausgeglichen, die Dittershäuser 2:1-Führung konterte die HSG mit einem tollen Treffer vom erneut überzeugenden „Kücken“ Sophia Baumgartner zum 4:3, bevor die Gäste in der 18. Minute auf 6:6 erneut ausglichen. Bemerkenswert in dieser Phase der Auftritt von Gitta Schäfer, die ihre Chance mal wieder von Beginn an aufs Feld zu dürfen großartig ausnutzte und ein starker Rückhalt war. Toll auch das Zusammenspiel des neu-formierten HSG-Mittelblocks um Julia Fackiner und Katharina Klein, die das gefürchtete Dittershäuser Spiel über den Kreis sehr gut zu unterbinden wussten und auch von ihren Nebenleuten gut unterstützt wurden. Noch vor zwei Wochen trieb die Abwehrleistung Sorgenfalten auf die Stirn der HSG-Trainer, nach den vorgenommenen Wechseln überzeugte die HSG zum zweiten Mal mit dem aus der Aufstiegssaison bekannten Abwehrbollwerk. Leider konnte der Angriff zunächst nicht mithalten, zu früh verzettelte man sich in Eins-gegen-Eins-Situationen, beging die gewohnten technischen Fehler oder spielte Fehlpässe. Dennoch gelang ein erster Zwischenspurt zum 9:6, als Katha Klein sich zweimal wuchtig durchsetzte und Katha Althaus einen Abpraller verwertete. Dittershausen, angeführt von ihrer quirligen Mittelspielerin, ließ sich aber zunächst nicht abschütteln und fand vor der Pause häufiger die wenigen Lücken im HSG-Deckungszentrum. Celina Schäfer traf in der zweiten Welle schließlich zum knappen 11:9-Halbzeitstand. „Wir haben bereits in der ersten Halbzeit ordentlich gespielt, allein unsere ungezwungenen Fehler haben eine höhere Führung verhindert“, kommentierte Trainer Christian Graf die erste Hälfte, in der es der HSG vor allem gelang das Gegenstoßspiel Dittershausens komplett zu unterbinden.

Was in der zweiten Hälfte folgte, war dann allerdings äußerst bemerkenswert, spektakulär und ein Meilenstein in der jüngeren Handballgeschichte der HSG-Damen. Zunächst verwandelte Caro Hirt zweimal kaltschnäuzig von Linksaußen zum 13:9, wenig später legte die sich im Aufwind befindliche Hannah Porsch mit einem Gewaltwurf den 14. Treffer nach. Noch gab sich Dittershausen jedoch nicht geschlagen, nutzte die durch einige Wechsel entstandene Unruhe in der HSG-Abwehr geschickt und kam zum 17:14 in der 40. Minute. Dann aber überrollte der HSG-Express die kräftemäßig nachlassenden Gegnerinnen förmlich, binnen kürzester Zeit fing die nun Außen und in der Mitte offensiver agierende HSG-Abwehr einen Ball nach dem anderen ab und verwertete die Tempogegenstöße ohne Fehl und Tadel. Überragend in dieser Phase die entfesselte Katharina Klein mit ihren unnachahmlichen Ballgewinnen, beeindruckend aber auch der Auftritt der durchsetzungsstarken Fritzi Born auf der Mitte. Anna Born krönte ihre ausgezeichnete Abwehrleistung in der 47. Minute mit dem 24:14, bevor Katha Klein diese unglaublichen 10 Minuten mit einem 8:0-Lauf zum 25:14 krönte. Dittershausen hatte nichts mehr entgegenzusetzen, die HSG war im Rausch. Beim 26:18 drohte kurz der Schlendrian einzukehren, doch eine Auszeit rüttelte die Eder-Mädels wach und im Schlussspurt gelangen Kümmel, Gavrilenko und Schäfer das 29:18, bevor es Celina Schäfer per Siebenmeter auch vorbehalten war, den magischen 30. Treffer zu markieren. Stehende Ovationen und grenzenloser Jubel beendeten den Handballtag, an dem auch die überzeugende Schiedsrichter-Leistung nicht unerwähnt bleiben sollte.

„Ich bin unheimlich stolz auf diese Mannschaft, es war unglaublich, welch Feuerwerk die Mädels abgebrannt haben. Alle 14 waren einfach klasse, es hat Spaß gemacht!“ – so lautete das Trainerfazit, ohne jedoch den Blick auch nach vorn zu richten, denn jetzt folgen zum Abschluss der Hinrunde die Spiele gegen die Spitzenteams aus Hofgeismar (noch ohne Minuspunkte) und Waldau (überraschende Niederlage in Escherode).

Es spielten: Gitta Schäfer (Tor, 1.-53. Min; 18 gehaltene Würfe), Annika Bemfert (Tor, 53.-60. Min + bei 2 Siebenmetern; 6 gehaltene Würfe (davon 1 7m); Celina Schäfer 4 (1), Katharina Klein 10 (2), Anna-Maria Born 1, Sophie Kümmel 2, Nadine Horsel 1, Caroline Hirt 3, Hannah Porsch 1, Sophia Baumgartner 3, Friederike Born 3, Julia Fackiner, Anastasia Gavrilenko 1, Katharina Althaus 1

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