Aktuelles

20. Oktober 2014

Frauen schlagen Tabellenführer aus Dittershausen

Frauen Bezirksliga A: TSG Dittershausen II : HSG Ederbergland 13:14 (6:7)


Spitzenreiter besiegt! Dank einer kämpferisch restlos überzeugenden Leistung haben die HSG-Damen beim bis dato ungeschlagenen Tabellenführer und Aufsteiger TSG Dittershausen II einen nicht erwarteten, nach der Auftaktpleite in Wesertal aber umso wichtigeren Sieg gelandet und damit die Marschroute obere Tabellenhälfte für diese Saison vorgegeben. Dabei wurde den 5 mitgereisten HSG-Anhängern einmal mehr ein torarmes Spiel geboten, das aber geprägt war von hohem Tempo und vielen Fehlwürfen. Überragend auf HSG-Seite Katharina Klein, die in Angriff und Abwehr höchsten Ansprüchen gerecht wurde und aufgrund einer roten Karte 10 Minuten vor Schluss dennoch fast noch zur tragischen Heldin avanciert wäre. Es wäre an dieser Stelle falsch auf die durchaus namhaften Ausfälle auf HSG-Seite zu verweisen, unglaublich war der Einsatz derer, die da waren und zu diesem emotionalen Sieg ihren Beitrag geleistet haben.

Zu Beginn des Spiels prägten überhastete Angriffsaktionen und eine gewisse Nervosität das Spiel auf beiden Seiten. Dittershausen traf erst nach 6 Minuten zum 1:0 – es sollte die letzte Führung der Heim-Sieben bleiben. Die HSG antwortete rasch mit dem 2:1 und legte zwischen der 10. und 20. Minute dann einen 4:0-Lauf zum 6:2 hin. Laura Naumann traf in dieser Phase sehenswert und Vicky Kull in ihrem ersten Damen-Pflichtspiel durchsetzungsstark. Hinzu kamen noch zahlreiche Tempogegenstöße nach den tollen Ballgewinnen von Katha Klein, die allerdings nicht alle genutzt werden konnten. So kam Dittershausen wieder von 3:7 auf 6:7 in den letzten Minuten der ersten Halbzeit heran, als die HSG-Abwehr nicht mehr so aggressiv und aufmerksam deckte wie zuvor. 

In der zweiten Halbzeit rückte dann Anna Born wieder in die Abwehrmitte und rührte mit ihren Nebenspielerinnen wieder Zement an. Einige Siebenmeter konnte auch sie jedoch nicht verhindern, sodass Dittershausen am Ende 6 ihrer 13 Tore nach Siebenmetern erzielen konnten. Das Spiel blieb auch in der zweiten Hälfte eng und stand mehrfach vor dem Kippen, doch mehr als der 10:10-Ausgleich gelang Dittershausen zunächst nicht. Man muss allerdings feststellen, dass die Gastgeberinnen auch unter einer enormen Schwäche im Torabschluss litten, denn immer wieder trafen sie Innenpfosten oder Latte, verfehlten ihr Ziel komplett oder scheiterten an der ordentlich haltenden Annika Bemfert im HSG-Tor. Die HSG auf der anderen Seite tat sich im gebundenen Angriffsspiel zunehmend schwer zu klaren Chancen zu kommen, weder Manja Winter noch Katharina Althaus konnten dem Spiel auf der Mitte-Position richtig Struktur geben und auch Chrissi Schwickerath und Anja Reichert-Wilhelm auf den Halbpositionen fehlte es an Durchschlagskraft. So war es eben Katha Klein vorbehalten, die entscheidenden Nadelstiche zu setzen. Sie traf von Außen auch aus nahezu unmöglichen Winkeln und versenkte zudem ihre Ballgewinne in der ersten Welle meist sicher, sodass am Ende 7 Tore zu verzeichnen waren. Aber auch der Rest im HSG-Team hielt kämpferisch weiter voll dagegen und warf sich in die Zweikämpfe. 10 Minuten vor Schluss schien dann auch beim 13:10 eine Vorentscheidung zu Gunsten der HSG gefallen, doch dann fand der sehr gut leitende Schiedsrichter aus Dittershäuser Sicht endlich die Antwort auf die Frage, wer Katha Klein an diesem Nachmittag stoppen konnte. Bei einem Tempogegenstoß über die linke Seite ging Celina Schäfer nicht entschlossen genug in den Zweikampf und so kam Katha Klein von der Seite und griff der Gegenspielerin beim Absprung in den Wurfarm. Eine harte, aber berechtigte Entscheidung, die die HSG zunächst in eine Schockstarre versetzte. Dittershausen nutzte die Überzahl und kam auf 12:13 heran gut fünf Minuten vor dem Ende. Trainer Christian Graf nahm die Auszeit und ordnete seine Damen nochmal neu. Kapitänin Julia Fackiner, zuvor mit ihren teils gelungenen, teils verstolperten Aktionen mal wieder an der Grenze zwischen Genie und Wahnsinn unterwegs, übernahm nun Verantwortung und erorberte zunächst kampfstark den Ball, um dann vorn nach gelungener Eins-gegen-Eins-Aktion das 14:12 zu erzielen. Die Emotionen waren nun auf Seite der HSG-Mädels, die den Sieg an diesem Tag einfach mehr wollten als der handballerisch mindestens auf gleichem Niveau agierende Gegner. Dittershausen vergab auch in der Folge einige freie Würfe und brachte sich so um den möglichen Punktgewinn. Höhepunkt der flattrigen HSG-Schlussphase war dann gut eine Minute vor Schluss eine Zeitstrafe gegen Gitta Schäfer, die zum Siebenmeter einfach aufs Feld spazierte, während die zum Auswechseln beorderte Annika Bemfert noch im Tor stand. Doch zum Glück kam auch der folgende Siebenmeterwurf nicht auf das Tor und die HSG konnte die Zeit geschickt herunter spielen. Am Ende grenzenloser Jubel bei der HSG, die den Spitzenreiter mit vereinten Kräften gestürzt hatte.

Am letzten Wochenende der Herbstferien stellt sich am 1.11. der noch punktlose Aufsteiger aus Fuldatal in Frankenberg vor, wo die HSG-Damen nach dem ausgefallen Derby gegen Korbach dann auch den eigenen Zuschauer ihr kampfstarkes Gesicht der neuen Saison zeigen und sich in die Spitzengruppe der Liga einordnen wollen.

 
Es spielten: Annika Bemfert (Tor, 11 gehaltene Bälle, davon 2 7m), Gitta Schäfer (Tor, n.e.); Katharina Althaus, Manja Winter, Julia Fackiner 4, Caroline Hirt, Anna-Maria Born, Anja Reichert-Wilhelm, Celina Schäfer, Katharina Klein 7 (1), Sonja Huhn, Victoria Kull 1, Laura Naumann 1, Ann-Christine Schwickerath 1

 
Zurück